RTL und das Millionenpaket
Wie teuer wird es, Raabs neue Show zu sehen?
17.09.2024 – 11:51 UhrLesedauer: 3 Min.
Am 18. September startet die neue Raab-Show auf RTL. Allerdings nicht im Fernsehen, sondern auf dem Streamingkanal des Senders. So viel kostet der Dienst.
Der Startschuss fällt bereits am Dienstag. Denn die neue Unterhaltungsshow von Stefan Raab wird immer einen Tag vor der Ausstrahlung aufgezeichnet – bevor sie dann wöchentlich immer mittwochs um 20.10 Uhr ausgestrahlt wird. Allerdings nicht auf dem klassischen TV-Kanal von RTL. Dort startet in dieser Woche nämlich die neue Staffel DSDS mit Dieter Bohlen und seiner neuen Jury.
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Stefan Raab ist hingegen nur online zu sehen: auf dem Streamingdienst RTL+. Zwischen Daily-Soaps wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und Reality-TV-Formaten wie „Das Sommerhaus der Stars“ wird künftig auch „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ zum Abruf bereitstehen. Es soll eine „Entertainment-Quiz-Hybrid“-Show werden, bei der Herausforderer gegen Raab antreten und eine Million Euro gewinnen können. Hier gewährte Raab bereits erste Einblicke in seine Show.
Doch wie genau können Fans des Entertainers diese 90-minütige Sendung streamen? Zunächst einmal, indem RTL+ auf dem bevorzugten Ausspielgerät installiert wird. Der Streamingdienst kann über den Webbrowser genutzt, als App heruntergeladen oder bei Smart-TVs und dem FireTV-Stick als Anbieter hinzugefügt werden. Auch im Telekom-Dienst MagentaTV gibt es Möglichkeiten, RTL+ als Zusatzdienst zu erhalten – in den allermeisten Tarifen des Anbieters ist RTL+ sogar standardmäßig enthalten.
Anschließend kommt es darauf an, was für ein Angebot von drei möglichen Abomodellen ausgewählt wird: Die Preise variieren zwischen 5,99 Euro (Basic) und 12,99 Euro (Max) pro Monat. Dazwischen gibt es noch den sogenannten „Premium“-Bereich, der 8,99 Euro kostet.
Um die neue Unterhaltungsshow von Stefan Raab sehen zu können, muss man laut Auskunft von RTL mindestens das sogenannte Basic-Abo abschließen. Fans könnten also für knapp sechs Euro im Monat vier solcher Sendungen sehen: Denn „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ soll einmal pro Woche laufen.
Nachteil beim Basic-Tarif: Dieser erlaubt nur Zugriff auf einen einzigen Stream – der Account kann also nicht mit anderen Nutzern geteilt werden. Außerdem ermöglicht diese Abo-Variante keine Nutzung des Live-Fernsehens.
Auch die exklusiven Sportrechte von RTL, die dafür sorgen, dass auf RTL+ die Spiele der Europa League und der Conference League laufen, sind in diesem Paket nicht enthalten. Fans von Eintracht Frankfurt, der TSG Hoffenheim oder dem 1. FC Heidenheim können die internationalen Spiele ihrer Teams nicht im Basic-Tarif von RTL+ sehen. Allerdings zeigen RTL oder der Sender Nitro pro Spieltag eine ausgewählte Partie im Free-TV.
Um im Hinblick auf den internationalen Fußball nichts zu verpassen, ist mindestens der Premium-Tarif vonnöten. Für die dort veranschlagten 8,99 Euro können Nutzer auch Videos herunterladen – eine Funktion, die für den 5,99-Euro-Basistarif ebenfalls nicht freigeschaltet ist. Beim teuersten „Max“-Modell gibt es einen großen Trumpf: Er ermöglicht es als Einziges, zwei parallele Streams laufen zu lassen.
Für neue Kunden, die nun im Rahmen der Raab-Show zu RTL+ wechseln, gibt es noch einige wichtige Details zu beachten. So ist das Kündigen bei dem Anbieter nicht ganz einfach. Alle drei Abomodelle können nur mit einer Frist von 30 Tagen beendet werden. Deshalb ist es unmöglich, dem Dienst kurzfristig vor der nächsten Abbuchung den Rücken zu kehren.
Und wer glaubt, mit der Bezahlung lästige Werbeunterbrechungen los zu sein, hat gefehlt. Beim Basic-Tarif gibt es Werbeunterbrechungen vor und in Videos. Im Premium-Tarif wird zumindest innerhalb der Clips keine Werbung eingeblendet. Bei der teuersten „Max“-Variante werden Werbespots nur im Zuge von Live-Übertragungen gezeigt.
Ergo: Wer bei RTL Stefan Raab streamen will, muss künftig mindestens 5,99 Euro im Monat ausgeben – und sich an Werbeunterbrechungen gewöhnen. Wer einen höheren Komfort für seine ganz persönlichen 90 Minuten pro Woche mit dem Entertainer haben möchte, muss tiefer in die Tasche greifen. RTL, das wird schnell klar bei den Comeback-Plänen mit Stefan Raab, versucht das circa 90 Millionen Euro schwere Gesamtpaket, das man für den 57-Jährigen gestemmt hat, über möglichst viele zahlende Kunden aufzufangen.