„Resilienz muss nicht heißen, dass ich immer Stress vermeide“
(Foto: Until Caspar Juon, mediabricks )
Düsseldorf Für viele sind die letzten Tage im Jahr nochmal richtig stressig: Auf der Arbeit ist Endspurt angesagt, die neue Coronavariante sorgt für Unsicherheit, Homeofficemüdigkeit greift um sich, im Kindergarten grassiert Magen-Darm. Und auf einmal ist Weihnachten und alle sollen entspannt sein.
Wie das funktioniert, weiß Karim Fathi. Der 42-Jährige ist Berater, Dozent, Coach, Autor, Konflikt- und Resilienzforscher. Als selbsterklärter „begeisterter Problemlöser“ bietet er Trainings und Beratungen für Unternehmen an, aber auch für Organisationen wie Flüchtlingsheime.
Dabei geht es darum, wie man besser mit Stress umgeht (Fathi: „Resilienz muss nicht heißen, dass ich immer Stress vermeide“) und seine ganz persönliche Resilienz-Strategie entwickelt. Fathi selber hat früh gelernt, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Sein Vater kommt aus Marokko, und er kam schon in der Schule mit Stress durch Ausgrenzung und Diskriminierung in Berührung.
Die schlechte Nachricht: Resilienz oder auch seelische Widerstandskraft ist eine Fähigkeit, die zu rund 50 Prozent angeboren ist. Die gute Nachricht: Die anderen 50 Prozent kann jeder lernen, und es ist nie zu spät. Auch wenn 100 Prozent laut Fathi „schon in Richtung Erleuchtung“ a la Dalai Lama ginge.
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Wir sprechen mit dem Forscher in der vierten Folge von Handelsblatt Rethink Work darüber, welche Anti-Stress-Techniken und -Instruments es gibt, warum uns der Job heute so viel mehr stresst und wie man am besten an Konflikte rangeht, auch im Staff. Und er erklärt, wieso Feelgood-Administration kein Chichi ist und was ihn an seine Grenzen bringt.
Mehr: Folge 3 von Handelsblatt Rethink Work: „Ich hab mich auf die fünf Prozent konzentriert, die Bock hatten.“