Die Elbe steigt nur noch langsam – aber sie steigt. Die Stadt errichtet Flutschutztore an der Weißeritzstraße und am Ostra-Ufer; bei den Dresdnern weckt das Erinnerungen.
In den vergangenen fünf Tagen hat sich der Elbpegel verdoppelt. Zwar steigt die Elbe langsamer, als noch gestern erwartet – aber sie steigt. Am Laubegaster Ufer sind es nur noch wenige Dezimeter und eine Barriere aus 2.100 Sandsäcken, welche die Anwohnenden vor der Flut schützen. Am Freitagabend wurden 5,88 Meter an der Augustusbrücke gemessen – die Stadt hat vorsorglich Warnstufe 3 von 4 ausgerufen.
Bei den Hunderten Schaulustigen auf den Brühlschen Terrassen und dem, was die Flut von den Elbwiesen übrig gelassen hat, ruft das dramatische Erinnerungen an 2012 und 2002, als die Elbe auf ihre Rekordmarke von 9,7 Metern stieg, wach. Wie damals ist die Hilfsbereitschaft hoch. Die Feuerwehr erreicht seither viele Nachrichten, Kommentare auf Social Media und Telefonanrufe. „Die Menschen sehen, was gerade in Dresden los ist und wollen einfach mit anpacken, Sandsäcke füllen und bei der Errichtung der Wälle unterstützen“, sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre zu t-online. Zum jetzigen Zeitpunkt sehe es allerdings nicht danach aus, dass das noch nötig werden würde.
Fluttore in Dresden „rein vorsorglich“ errichtet
Zwar hat die Stadt Hochwasserschutztore an der Weißeritzstraße, am Ostra-Ufer und Flutschutztore in der Altstadt errichtet. Allerdings „rein vorsorglich“, wie die Stadtverwaltung t-online mitteilte. Nach dem Dauerregen über die Weihnachtsfeiertage sagte der Deutsche Wetterdienst bis zum Freitag kaum noch Niederschläge voraus. 19 Zentimeter soll die Elbe noch steigen und dann ab Freitagnachmittag langsam zurückgehen.
Doch die Folgen sind jetzt schon jetzt erheblich: Am Mittwoch wurden mehrere Straßen gesperrt, der Sportpark Ostra wurde bis auf Weiteres komplett gesperrt und alle Elbfähren haben den Betrieb vorerst eingestellt.
Und auch vor dem Dresdner Weihnachtszirkus hat sich eine Menschentraube vor den Ticketschaltern gesammelt, um vielleicht doch noch ein Ticket umgetauscht zu bekommen – wenn es auch nur fürs nächste Jahr ist. Denn ob und wann der Zirkus seinen Betrieb wieder aufnehmen kann, stand am Mittwoch noch nicht fest. Für den Weihnachtszirkus ist es schon das zweite Mal, dass Vorstellungen aufgrund von höherer Gewalt abgesagt werden müssen.