Tillmann Prüfer ist Mitglied der Chefredaktion des „Zeit-Magazins“.
Anfang der 2000er-Jahre machte ein Mann namens Dennis Hope von sich reden, als er allen Ernstes den Mond für sich beanspruchte. Er tat dies mit Verweis auf eine uralte amerikanische Gesetzgebung, wonach ein jeder einen Declare für sich abstecken kann. Wenn niemand widerspricht, kann man das Grundstück nach einer gewissen Zeit sein Eigen nennen. Additionally hat Hope den Mond für sich reklamiert und sich als rechtmäßiger Eigentümer des Himmelskörpers bezeichnet.
Einmal im Besitz des Mondes, hat er gleich begonnen, dortige Grundstücke zu verkaufen. Als Gegenleistung für eine Zahlung bekam der Käufer eine schöne Urkunde. Das Geschäftsmodell battle sehr erfolgreich. Es gab sogar Debatten darüber, ob die Nasa jetzt nicht Strafe zahlen müsste, weil sie ihren Weltraumschrott auf Hopes Grundstück hat liegen lassen. Eine Klage gegen den Mondverkäufer wurde abgelehnt, weil sich das Gericht für Rechtsprechung auf dem Mond nicht zuständig erklärte.
Nun könnte man sagen, dass es generell Unsinn ist, ein Grundstück zu kaufen, das man nie betreten kann. Aber eigentlich ist das gang und gäbe. So sind zum Beispiel schon etliche Grundstücke im Metaversum verkauft worden, auf der virtuellen Plattform, an der Unternehmen wie Meta (früher Fb) mit Nachdruck arbeiten wollen.
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Angeblich sollen bereits virtuelle Grundstücke im Wert von 500 Millionen Greenback verkauft worden sein. So hat ein Investor 450.000 Greenback ausgegeben, um auf der virtuellen Spieleplattform Sandbox der virtuelle Nachbar des virtuellen Selbst des Rappers Snoop Dogg sein zu dürfen.
Ob es das wert ist? Vielleicht ist das aber auch gar nicht so wichtig. Hauptsache, man kann das Grundstück an jemanden weiterverkaufen, der noch dringender der virtuelle Nachbar des virtuellen Snoop Doggs sein möchte.
Ein schönes Valentinstagsgeschenk
Virtuelle Güter werden mittlerweile als NFTs gehandelt. Ein NFT ist ein digitaler Artikel, der nicht kopierbar ist und sich wie eine Signatur auf jede Artwork von Datei prägen lässt. Neulich wurden Gustav Klimts Bild „Der Kuss“ vom Museum Belvedere in Wien virtuell in 10.000 Teile zerschnippelt und zum Valentinstag verkauft. Was man mit einem virtuellen Schnipsel anfangen soll, ist unklar, aber das gilt ja für sehr viele NFTs.
Man weiß nicht recht, wozu sie intestine sind, aber man kann sich auf jeden Fall vorstellen, dass sie einmal sehr viel wert sein werden. Und am teuersten sind uns ja stets unsere Träume. Ob das der Traum ist, einen Klimt zu besitzen, einem virtuellen Rapper über der virtuellen Gartenhecke zuzuwinken oder auf dem Mond zu wohnen: Die besten Handelsgüter sind offenbar die, die nur in unserer Vorstellung existieren.
Übrigens kann man mittlerweile auch Grundstücke auf dem Merkur, dem Mars oder der Venus erwerben. Falls es einem auf dem Mond zu voll geworden ist.
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