Eine Rente ohne Geldsorgen – dieses Ziel dürfte wohl jeder haben. Mit 2.300 Euro im Monat kann das schon gut gelingen. Doch wie kommt man an diesen Betrag?
Wer im Alter ohne finanzielle Sorgen leben will, muss im Erwerbsleben bereits viel dafür tun. Vor allem sollte er überdurchschnittlich viel Geld verdienen. Denn die Standardrente, die aktuell bei 45 Versicherungsjahren möglich ist, liegt bei etwa 1.500 Euro im Monat. Und selbst die schafft der deutsche Durchschnittsrentner nicht.
Denn laut Deutscher Rentenversicherung kamen Männer im Westen Ende 2020 auf durchschnittlich 1.172 Euro brutto im Monat, die Durchschnittsrentnerin lediglich auf 741 Euro. Im Osten erreichten Männer im Schnitt 1.249 Euro, Frauen 1.065 Euro.
Eine Rente von 2.300 Euro wäre für die meisten Deutschen also eine sehr gute Altersversorgung. Wie viel Sie dafür verdienen müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
So berechnet sich die monatliche Bruttorente
Alles beginnt mit der sogenannten Rentenformel. Sie setzt sich aus vier Größen zusammen, deren Produkt Ihre individuelle Rente ergibt:
Rentenformel
Monatliche Bruttorente = Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor
Wann bekomme ich 2.300 Euro Rente im Monat?
Eine Bruttorente von genau 2.300 Euro im Monat erhalten Sie folglich, wenn Sie bei den derzeitigen Rentenwerten 67,27 Rentenpunkte im Westen und 68,72 Rentenpunkte im Osten angesammelt haben. Rentenpunkte ist ein anderer Begriff für Entgeltpunkte.
Setzen wir 45 Versicherungsjahre voraus, müssten Sie also 1,49 Rentenpunkte pro Jahr erzielen, wenn Sie im Westen arbeiten, und 1,53 Rentenpunkte, wenn Sie das im Osten tun. In Bruttogehalt übersetzt bedeutet das, Sie müssten in etwa anderthalb Mal so viel wie das jährliche Durchschnittsentgelt verdienen. Konkret:
- monatlich 4.830 Euro im Westen
- monatlich 4.760 Euro im Osten
Denn die Rentenpunkte pro Jahr berechnen sich nach folgender Formel:
Jahresbruttoeinkommen / Durchschnittsentgelt = Rentenpunkte pro Jahr
Das Durchschnittsentgelt bildet ab, wie viel der Durchschnitt aller Sozialversicherten im Jahr verdient. Es wird jedes Jahr neu berechnet. Für 2022 gibt es bisher nur einen vorläufigen Wert. Er liegt im Westen bei 38.901 Euro und im Osten bei 37.333 Euro.
Viele schaffen keine 45 Versicherungsjahre
Das monatliche Bruttogehalt, das für 2.300 Euro Rente nötig wäre, gilt wohlgemerkt nur, wenn Sie 45 Versicherungsjahre erreichen. Doch viele kommen gar nicht auf diese Zahl. So kamen männliche Rentner im Westen am 31. Dezember 2020 auf durchschnittlich 40,6 Beitragsjahre, Frauen lediglich auf 28. Im Osten zählten die Männer im Schnitt 44,5 Beitragsjahre, Frauen 41,5.
So bessern Sie Ihre Rente auf
Bevor Sie jetzt angesichts der Rechnung verzweifeln und eine auskömmliche Rente für utopisch halten: Es gibt einen Ausweg. Private Altersvorsorge heißt die Lösung.
Am besten funktioniert das, wenn Sie dem Aktienmarkt eine Chance geben. Das geht bereits ab kleinen monatlichen Beträgen. Können Sie das Geld noch mindestens 15 Jahre für sich arbeiten lassen, empfiehlt sich ein weltweit streuender Aktien-ETF. Das sind Investmentfonds, die einen Index wie zum Beispiel den MSCI World eins zu eins nachbilden (mehr dazu lesen Sie hier).
Sie investieren damit auf einen Schlag in Hunderte Unternehmen auf der ganzen Welt. Das ist deutlich risikoärmer, als sein Geld in einzelne Aktien zu stecken. Und dank des langen Anlagezeitraums können Sie Krisen einfach aussitzen. Lesen Sie hier, wie Sie ganz konkret jeden Monat Geld in einen ETF investieren.