Wer Probleme durch Hämorrhoiden hat, kommt meist nicht um den Arztbesuch herum. Doch welcher Arzt ist der richtige, wenn es um Hämorrhoiden geht?
Von Juckreiz am After über Brennen und Blut im Stuhl bis hin zum unkontrollierten Stuhlabgang: Beschwerden durch vergrößerte Hämorrhoiden sind äußerst lästig.
Viele Betroffene schämen sich, damit ärztliche Hilfe zu suchen. Stattdessen hoffen sie möglicherweise darauf, dass die Symptome von allein oder mithilfe von Hausmitteln wieder verschwinden.
Fachleute unterscheiden bei einem Hämorrhoidalleiden zwischen vier verschiedenen Schweregraden. Ist die Erkrankung weit vorangeschritten, hilft unter Umständen nur noch ein chirurgischer Eingriff, während sich frühe Stadien in der Regel ambulant behandeln lassen. Je länger Betroffene den Arztbesuch hinauszögern, desto aufwendiger die spätere Behandlung. Daher empfiehlt es sich, aller Scham zum Trotz frühzeitig einen Arzttermin auszumachen.
Wer sich dazu durchgerungen hat, einen Termin zu vereinbaren, steht zunächst vor der Frage: Welcher Arzt ist der richtige? Ist die hausärztliche Praxis die beste Adresse – oder sollte man lieber direkt zu einer Fachärztin oder einem Facharzt gehen? Und wenn ja: aus welcher Fachrichtung?
Bei Problemen mit dem Enddarm – zu denen auch vergrößerte Hämorrhoiden zählen –, sind Betroffene bei einer Fachärztin oder einem Facharzt für Proktologie gut aufgehoben. Die Medizinerinnen und Mediziner behandeln alle Erkrankungen rund um den After und dem letzten Darmabschnitt. Patientinnen und Patientinnen benötigen in der Regel keine Überweisung, sondern können einfach einen Termin in der proktologischen Praxis ausmachen. Auch in einer gastroenterologischen Praxis gibt es Hilfe: Gastroenterologinnen und Gastroenterologen beschäftigen sich mit Erkrankungen des gesamten Magen-Darm-Traktes. Nicht zuletzt können auch Chirurginnen und Chirurgen Hämorrhoiden behandeln.
Alternativ können sich Betroffene bei Symptomen im Afterbereich aber auch zunächst an die Hausärztin oder den Hausarzt wenden. Vor allem, wenn sie akute Beschwerden haben, kann die hausärztliche Praxis für eine rasche Einschätzung die erste Anlaufstelle sein. Zudem fällt es manchen Patientinnen und Patientinnen vielleicht leichter, die Beschwerden einer vertrauten Person zu schildern. Allerdings kann anschließend dennoch ein Besuch in der proktologischen Praxis nötig sein – ob dies der Fall ist, wird die Hausärztin oder der Hausarzt entscheiden.
Schwangere, mit mit vergrößerten Hämorrhoiden zu kämpfen haben, können sich zudem an ihre Frauenärztin oder den Frauenarzt werden.
Ein Hämorrhoidalleiden lässt sich meist gut und schmerzfrei behandeln. Die Proktologin oder der Proktologe kann die Hämorrhoiden veröden oder abbinden. Nur in schweren Fällen – vor allem, wenn zu lange mit der Behandlung gewartet ist – ist ein chirurgischer Eingriff nötig.
Zudem kann die Ärztin oder der Arzt dabei unterstützen, mögliche Risikofaktoren für vergrößerte Hämorrhoiden auszuschalten, etwa einen zu harten Stuhlgang beziehungsweise dauerhafte Verstopfung.
Nicht zuletzt ist eine ärztliche Untersuchung nötig, um sicherzugehen, dass die Beschwerden tatsächlich durch vergrößerte Hämorrhoiden entstanden sind. Insbesondere bei Blutungen ist eine zeitnahe Abklärung wichtig. Auch Schmerzen sollten ein Anlass für einen zügigen Arztbesuch sein.