Zwar gehören die Wechseljahre zum natürlichen Alterungsprozess einer Frau dazu. Die Symptome können dennoch sehr belasten. Welche Beschwerden sind typisch?
Das Wichtigste im Überblick
Die Wechseljahre (Fachbegriff: Klimakterium) sind eine Lebensphase, in der im Körper eine natürliche Hormonumstellung stattfindet. Grund hierfür ist, dass die Funktion der Eierstöcke langsam immer mehr nachlässt, bis diese schließlich gar keine weiblichen Geschlechtshormone mehr bilden. Fachleute unterscheiden dabei folgende Abschnitte:
- Prämenopause = etwa 2- bis 7-jähriger Zeitraum vor der letzten Menstruation
- Menopause = Zeitpunkt der letzten Menstruation (meist ums 51. Lebensjahr)
- Perimenopause = Zeitraum von etwa 2 (max. 4) Jahren vor und 1 bis 2 Jahren nach der letzten Menstruation
- Postmenopause = uneinheitlich definierter Zeitraum nach der letzten Menstruation
Mit dem Funktionsverlust der Eierstöcke entsteht im Körper ein Mangel an den Geschlechtshormonen Östrogen und Progesteron. Diese Veränderung während der Wechseljahre kann verschiedene Symptome auslösen, da die Hormone zahlreiche Funktionen erfüllen: Unter anderem beeinflussen sie den Stoffwechsel von Haut, Schleimhäuten und Knochen. Welche Wechseljahresbeschwerden sich wie oft und wie deutlich zeigen, ist jedoch sehr unterschiedlich. Bei jeweils rund einem Drittel der Betroffenen
- verursachen die Wechseljahre keine spürbaren Beschwerden,
- sind die Symptome der Wechseljahre so leicht, dass sie auch ohne Behandlung gut erträglich sind, beziehungsweise
- treten stark ausgeprägte Wechseljahresbeschwerden auf.
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Fachleute fassen die während der Wechseljahre auftretenden Symptome unter dem Begriff klimakterisches Syndrom zusammen.
Erste Symptome der Wechseljahre
Häufig weisen schon zu Beginn der Wechseljahre Symptome deutlich auf die hormonellen Veränderungen hin. Viele Betroffene bekommen in der Zeit einen unregelmäßigeren Menstruationszyklus. Dabei können die Blutungen zunächst weitaus stärker sein und länger andauern als üblich.
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Stärkere Menstruationsblutungen zu Beginn der Wechseljahre entstehen dadurch, dass die Gebärmutterschleimhaut (die mit der Blutung abgestoßen wird) übermäßig verdickt ist. Dazu kommt es, wenn Progesteron fehlt und der Eisprung ausbleibt, aber Östrogen noch vorhanden ist und somit länger auf die Gebärmutterschleimhaut einwirken kann.
Ebenso können schwache Blutungen erste Symptome der Wechseljahre sein. Doch egal, ob die Blutungen erst vorübergehend stärker oder direkt schwächer werden: Wenn die letzte Menstruation näher rückt, nimmt die Blutungsstärke typischerweise immer mehr ab und die Zyklusdauer zu. Manchmal bleiben die Blutungen aber auch plötzlich aus.
Daneben sind Hitzewallungen mögliche frühe Anzeichen der Wechseljahre. Meist setzen diese Symptome sogar vor Beginn der Zyklusveränderungen ein. Hitzewallungen kommen immer plötzlich und verschwinden bald wieder – Häufigkeit und Stärke sind jedoch sehr veränderlich. Für gewöhnlich breitet sich das Hitzegefühl von Gesicht, Hals und Oberkörper schnell im Körper aus. Dabei kann die Haut sich fleckig röten und zu schwitzen beginnen. Viele Betroffene verspüren zudem Herzklopfen oder Herzrasen.
Schon gewusst?
Mit Fieber haben Hitzewallungen während der Wechseljahre nichts zu tun: Die Symptome treten bei normaler Körpertemperatur auf.
Typische Symptome der Wechseljahre
Hitzewallungen gelten als die wichtigsten Symptome der Wechseljahre bei Frauen, da sie nicht nur vor, sondern auch nach der letzten Menstruation weit verbreitet sind. Sie entstehen – ebenso wie ihre Begleitsymptome – durch die hormonellen Veränderungen innerhalb der Wechseljahre: Vor allem der Östrogen- und Progesteronmangel ist für die Symptome verantwortlich.
Zu den häufigsten Begleitsymptomen von Hitzewallungen zählen Schweißausbrüche, Hautrötung und Herzklopfen. Seltener lösen die Hitzewallungen während der Wechseljahre weitere Symptome aus – wie ein Schwindelgefühl, Schlafstörungen, Reizbarkeit und/oder Angst.
Anfangs sind die Hitzewallungen oft am stärksten ausgeprägt. Im weiteren Verlauf der Wechseljahre schwächen sich die Symptome dann normalerweise ab, bis sie irgendwann – im Durchschnitt nach etwa sieben Jahren – meist wieder verschwinden.
Psychische Symptome während der Wechseljahre
Die nachlassende Eierstockfunktion beziehungsweise die dadurch bedingte Hormonumstellung wirkt sich auf Körper und Psyche aus, sodass im Laufe der Wechseljahre auch psychische Symptome auftreten können. Manche Betroffene entwickeln beispielsweise Stimmungsschwankungen, sind nervös und reizbar, schlafen schlecht, können sich kaum konzentrieren und/oder haben weniger Lust auf Sex. Depressive Verstimmungen bis hin zu Depressionen kommen ebenfalls vor.
Hinter psychischen Problemen im mittleren bis höheren Lebensalter steckt allerdings nicht immer (nur) der Progesteron- und Östrogenmangel während der Wechseljahre. Solche Symptome können ebenso andere Gründe haben – wie zum Beispiel psychisch herausfordernde Veränderungen in der persönlichen Lebenssituation oder zunehmend spürbare allgemeine Auswirkungen des Alterungsprozesses.
Körperliche Symptome der späteren Wechseljahre
Neben den meist vorübergehenden Wechseljahresbeschwerden hat der Funktionsverlust der Eierstöcke auch körperliche Folgen, die nicht mit Ende der Wechseljahre verschwinden. Die Symptome dieser Veränderungen sind sehr vielfältig.
Typisch ist vor allem, dass die Hormonumstellung die Schleimhäute der Harnröhre und Vagina immer dünner und trockener werden lässt. Für gewöhnlich verursachen diese Schleimhautveränderungen aber erst einige Jahre nach der Menopause – also eher gegen Ende der Wechseljahre – merkbare Symptome. Mit den Jahren werden die Beschwerden allerdings meist häufiger. Verbreitet sind zum Beispiel: