Sprache soll alle Menschen integrieren. Bei Nutzung des generischen Maskulinums ist das nicht gegeben. Wir erklären, wie gendern Abhilfe schaffen soll.
Was bedeutet gendern eigentlich genau? Das Verb leitet sich vom gleichnamigen, englischen Begriff „gender“ ab, was übersetzt so viel wie „soziales Geschlecht“ heißt. Das Gendern zielt darauf ab, verschiedene Geschlechtsidentitäten in den Sprachgebrauch zu inkludieren.
Wenn vom Gendern und den Geschlechtsidentitäten die Rede ist, so meint dies zum einen das weibliche und männliche Geschlecht. Zum anderen dient das Gendern dazu, auch das diverse Geschlecht als jenes, das sich nicht als typisch weiblich oder männlich einordnen lässt sowie verschiedene non-binäre Geschlechter wie unter anderem Transgender oder genderfluide Personen einzubeziehen. Auf den ersten Blick sieht das nicht so aus, wenn Sie Worte wie „Mitarbeiter*innen“ lesen. Schließlich besteht das Wort aus Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen (Männern und Frauen). Das Sternchen (oder auch Doppelpunkt und Unterstrich) macht hier den Unterschied. Der Stern soll Menschen ohne eindeutiges soziales Geschlecht inkludieren, daher ist er beim Gendern so wichtig.
Es gibt drei Möglichkeiten, um die geschlechtergerechte Sprache in Texten sichtbar zu machen:
Im traditionellen Sprachgebrauch ist in der deutschen Sprache das generische Maskulinum dominierend. Die männlichen Personenbezeichnungen wie etwa bei den Beispielen „liebe Mitarbeiter“ oder „liebe Kollegen“ soll automatisch auch das weibliche Geschlecht inkludieren. Durch das Gendern wird diese Geschlechtsabstrahierung zugunsten einer Sensibilisierung und einer sprachlichen Sichtbarkeit des weiblichen Geschlechts sowie weiterer Geschlechtsidentitäten aufgebrochen und eine sprachliche Gleichberechtigung aller Identitäten erzielt. Eine Pflicht zum Gendern gibt es jedoch nicht. In einigen Bundesländern wurde die Nutzung von gendersensibler Sprache in Schriftform mittlerweile als Rechtschreibfehler eingestuft.