Uralte Geste
Darum schütteln wir die Hände bei der Begrüßung
In vielen Bereichen gehört der Handschlag zum guten Ton. Doch warum schüttelt man dabei eigentlich die Hände? Der Hintergrund dieser Eigenart reicht weit in die Vergangenheit zurück.
07.12.2024 – 08:36 Uhr|Lesedauer: 2 Min.
Der Handschlag zählt zu den Begrüßungsformen, die weltweit verbreitet sind. Doch wir begrüßen uns nicht nur mit ihm, viele nutzen ihn, um ihre Freundschaft zu zeigen, Verträge zu besiegeln oder einfach, um höflich zu sein. Aber warum schütteln viele beim Handschlag noch zusätzlich die Hände, anstatt sie stillzuhalten?
Woher die Tradition des Handschlags genau kommt, darüber sind sich Experten nicht einig. Sicher sind sie sich jedoch darüber, dass die Geste weit in die Vergangenheit, gar bis in die Antike zurückreicht. „Eine verbreitete Theorie zu den Ursprüngen des Handschlags besagt, dass er als eine Geste des Friedens begann“, erklärt das Wissenschaftsmagazin „National Geographic“. „Wer die Hand eines anderen nimmt, zeigt, dass er in seiner eigenen Hand keine Waffe trägt.“
Zusätzliche Sicherheit bekam man dadurch, dass man die Hand des Gegenübers schüttelte. Hierdurch konnten beide sicherstellen, dass der jeweils andere keine Waffen in den Ärmeln versteckt hat.
Im Laufe der Zeit hat sich die Begrüßungsform weiterentwickelt. Bei politischen Treffen ist sie etwa ein Beleg, dass „auf Hierarchien und sozialen Rang“ verzichtet wird, so „National Geographic“. Der Handschlag ersetzt so etwa das Verbeugen, den Knicks oder das Lüften des Huts vor dem jeweils anderen.
Forscher aus Großbritannien haben untersucht, ob der Handschlag eine Infektionsgefahr darstellt. Die eindeutige Antwort: Ja. In einem Experiment sollten sich die Teilnehmer einmal mit Handschlag, mit einem „high five“ (Abklatschen) und einmal mit dem sogenannten „fist bump“, also dem leichten Gegeneinanderstoßen der Fäuste, begrüßen. Das Ergebnis: Beim „fist bump“ war die Übertragung von Erregern am geringsten. Am höchsten war sie beim Händeschütteln. Hier gingen doppelt so viele Bakterien und Viren auf den anderen über wie beim Abklatschen – und zehnmal so viele wie beim „fist bump“.