Viele Menschen ekeln sich vor öffentlichen WCs – und versuchen, Keimen aus dem Weg zu gehen. Doch so mancher vermeintliche Schutz kann zum Gesundheitsrisiko werden.
Öffentliche Toiletten sind für die meisten Menschen keine Orte zum Wohlfühlen. Denn die Sauberkeit lässt oft zu wünschen übrig. So manch einer versucht, sich vor potenziellen Keimen zu schützen, indem er die WC-Brille mit Toilettenpapier auslegt. Doch Experten warnen: Dies könnte genau das Gegenteil bewirken.
Denn die Oberfläche von Toilettenpapier ist besonders einladend für Bakterien. Wenn beim Spülen der Deckel geöffnet bleibt, können Fäkalkeime durch die Luft wirbeln und sich dann auf dem Papier absetzen. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei jedem Spülgang Zehntausende Tröpfchen (sogenannte Aerosole) aus dem Urinal in die Luft aufsteigen – und das bis zu 100 Zentimeter über der Schüssel.
Da in öffentlichen Toiletten der Deckel zumeist offen bleibt oder gar nicht existiert, können sich also bei jedem Spülgang erneut Krankheitserreger ausbreiten und sich in die Fasern des Klopapiers einnisten. Und: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das Papier bereits kontaminiert ist, bevor Sie es auf den Toilettensitz legen.
Eine Alternative zur Verwendung von Klopapier auf dem Toilettensitz sind Einweg-Auflagen oder Desinfektionstücher. Damit können Sie die Klobrille vorab säubern.
Um sich generell vor Keimen auf öffentlichen Toiletten zu schützen, sollten Sie die einfachen Hygieneregeln befolgen. Dazu zählt vor allem gründliches Händewaschen nach dem Toilettengang. In öffentlichen Sanitärräumen können Sie zudem nach dem Händewaschen den Wasserhahn mit einem Einmaltuch schließen und beim Verlassen die Türklinke ebenfalls mit einem Einmaltuch anfassen oder den Ellenbogen benutzen.