Im August wird Berlin Jahr für Jahr zu einem echten Sommerparadies. Warum die Millionenmetropole dann zur Hauptstadt ohne Hektik wird.
Zugegeben, ganz so lange wohne ich noch gar nicht in Berlin. Und dennoch lange genug, um mich jedes Jahr aufs Neue wieder auf drei spezielle Zeiträume im Jahr zu freuen. Zumeist auf den April. Osterferien. Dann auf Ende Dezember. Weihnachtsferien. Und dann ist da der gesamte August. Sommerferien.
Im Sommer ist die Situation dabei noch etwas anders gelagert. Während viele Einwohner der Hauptstadt über Ostern und Weihnachten die Biege in Richtung Heimat machen, steht im August zumeist der Urlaub vor der Tür. Weißwein-Wanderung an der Loire. Paella-Essen in Malaga. Fischbrötchen in Binz. Vieles ist möglich. Und auch in Berlin selbst ergeben sich dadurch völlig neue Möglichkeiten.
Zumindest dort – und damit kommen wir zu meiner zweiten Beichte – wo die Wahrscheinlichkeit, dass junge Berufstätige und wohlhabende Familien in den Sommerferien ihre Berliner Zelte abbrechen, entsprechend hoch ist. Und ja, auch ich wohne in einem gentrifizierten Kiez.
Im August, so kann vermutet werden, liegt die Leerstandsquote in einem weitaus höheren Bereich. Keine nervige Parkplatzsuche vor der Haustür. Man grüßt sich wieder auf der Straße. Die Supermärkte sind deutlich leerer. Kein Gedrängel in Tram und U-Bahn. Berlin wird für mehrere Wochen ein wahres Sommerparadies. Herrlich!
Spätestens in 14 Tagen wird das aber auch schon wieder vorbei sein. Denn dann geht in Berlin die Schule wieder los. Bis dahin gilt es, die entstandenen Vorteile in einigen Berliner Kiezen zu genießen. Und schon von den kommenden Zeiten einer Hauptstadt ohne Hektik zu träumen. Von Weihnachten. Von Ostern. Und vom August im nächsten Jahr.