Die Preise für Margarine steigen, während die Löhne stagnieren. Am Donnerstag treten die Mitarbeitenden in Dresden abermals in den Warnstreik.
Die Preise für Margarine sind rasant gestiegen. Vor drei Jahren kostete ein „Sana“-Margarinewürfel noch 49 Cent, heute liegt der Preis bei 95 Cent. Neben der allgemeinen Inflation haben die gestiegenen Kosten für Pflanzenöle, verstärkt durch den Ukraine-Krieg, einen Einfluss. Margarine ist im Vergleich zu anderen Produkten besonders teuer geworden. Nur in den Löhnen der etwa 70 Mitarbeitenden des Margarinewerks Dresden spiegelt sich das so nicht wider.
Die Beschäftigten haben zwar ihre letzte Erhöhung im April 2024 erhalten. Diese war Teil eines Tarifvertrags, welcher Ende September gekündigt wurde. Nachdem sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit dem belgischen Mutterkonzern Vandemoortele nicht auf einen neuen Lohntarifvertrag einigen konnte, ruft die NGG die Mitarbeitenden am Donnerstag zu einem vierstündigen Warnstreik auf. Das Dresdner Werk produziert seit DDR-Zeiten die beliebten Margarine-Sorten „Sana“ und „Sonja“ sowie Eigenmarken für Discounter wie Lidl und Aldi.
„Wir streiken dafür, dass die Beschäftigten im Margarinewerk nicht von der Tarifentwicklung in anderen Betrieben der sächsischen Ernährungsindustrie abgehängt werden“, erklärt Olaf Klenke, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Die NGG fordert ein deutliches Lohnplus für alle Lohngruppen und eine Anerkennung höherer Qualifikationen. Konkret verlangt die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 11 Prozent, mindestens jedoch 300 Euro. In einem zweiten Schritt soll eine weitere Erhöhung von 5,2 Prozent folgen, also mindestens 150 Euro.
In der letzten Verhandlungsrunde bot Vandemoortele weniger an und strebt eine Laufzeit des Tarifvertrages von 24 Monaten an. Die Gewerkschaft lehnt diese lange Bindung ab und möchte sich nicht länger als 18 Monate verpflichten.