Ein Zwerchfellbruch macht nicht immer eine Behandlung erforderlich. Wenn doch, kommen verschiedene Möglichkeiten infrage – von Tabletten bis zur OP.
Das Wichtigste im Überblick
Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie einen Zwerchfellbruch haben: Eine Hiatushernie, wie Fachleute den Bruch nennen, führt nur selten zu Beschwerden. Daher ist sie häufig ein Zufallsbefund im Rahmen einer Magenspiegelung. Oft ist dann keine Behandlung nötig.
Es gibt jedoch auch Fälle, in denen die Ärztin oder der Arzt empfiehlt, den Zwerchfellbruch zu behandeln, gegebenenfalls auch mithilfe einer Operation.
Was ist ein Zwerchfellbruch?
Bei einem Zwerchfellbruch sind Teile des Magens durch eine Lücke im Zwerchfell vom Bauch- in den Brustraum gelangt. Mehr zu den Ursachen lesen Sie hier.
Wann eine Zwerchfellbruch-Behandlung nötig ist
Ein Zwerchfellbruch muss nur behandelt werden, wenn
- er zu starken Beschwerden führt und/oder
- die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen erhöht ist; dies ist vor allem bei einer bestimmten Form des Zwerchfellbruchs (paraösophageale Hernie) der Fall.
Mögliche Beschwerden, die mit einem Zwerchfellbruch in Zusammenhang stehen, sind vor allem Symptome der Refluxkrankheit wie Sodbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein, saures Aufstoßen oder Völlegefühl. Sind die Beschwerden stark ausgeprägt und/oder mit einem hohen Leidensdruck verbunden, kann eine Behandlung nötig werden. (Mehr zu den Symptomen eines Zwerchfellbruchs lesen Sie hier.)
Es gibt verschiedene Formen des Zwerchfellbruchs. Fachleute unterscheiden vor allem zwischen der
- axialen Hernie (Gleithernie) und der
- paraösophagealen Hernie.
Die meisten Menschen mit Zwerchfellbruch haben eine axiale Hernie: Dabei rutschen der Mageneingang und Teile des oberen Magens durch die Lücke in den Brustraum. Diese Form des Zwerchfellbruchs bereitet meist keine oder kaum Beschwerden und führt nur selten zu Komplikationen. Eine Behandlung ist daher meist nur erforderlich, wenn stärkere Beschwerden auftreten.
Bei der selteneren paraösophagealen Hernie (paraösophageal = neben der Speiseröhre) liegt der Teil des Magens, in den die Speiseröhre mündet, an der richtigen Stelle. Jedoch ist der am höchsten gelegene Magenteil neben die Speiseröhre im Brustraum gerutscht. Diese Form der Erkrankung geht mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen einher. Dazu zählen etwa Magenblutungen, Gewebeeinklemmungen oder Geschwüre. Auch können stärkere Beschwerden auftreten. Daher sollten sich Menschen mit einer paraösophagealen Hernie immer behandeln lassen. In der Regel empfehlen Fachleute eine Operation. Auch Mischformen, bei denen axiale und paraösophageale Hernie gleichzeitig vorliegen, sollten operiert werden.
Zwerchfellbruch ohne OP behandeln
Eine Zwerchfellbruch-Behandlung ohne OP kommt infrage, wenn es sich um eine axiale Hernie handelt, die zu Beschwerden führt.
Wichtig zu wissen: Ohne OP lässt sich ein Zwerchfellbruch nicht heilen. Jedoch lassen sich Symptome wie Sodbrennen, Völlegefühl oder Aufstoßen mit anderen Maßnahmen oft effektiv behandeln. Etwa mit Medikamenten aus der Gruppe der Protonenpumpenhemmer: Sie hemmen die Säurebildung im Magen.
Betroffene können zudem einiges tun, um Sodbrennen selbst zu behandeln. Zum Beispiel kann es helfen,
- eventuelles Übergewicht abzubauen,
- mit erhöhtem Kopfteil oder zusätzlichem Kissen zu schlafen oder
- eher viele kleine als wenige große Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
Zwerchfellbruch mit OP behandeln
Bei starken Symptomen, die anders nicht in den Griff zu bekommen sind, und/oder wenn das Risiko für Komplikationen hoch ist, kann eine OP fällig werden.
Dabei werden die „falsch“ platzierten Magenbereiche wieder in den Bauchraum zurückverlagert. Anschließend kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, um einen erneuten Zwerchfellbruch zu verhindern.