Über einen relativ schmalen Grat erreiche ich schließlich den letzten Anstieg. Der Wind schlägt mir um die Ohren, ich greife noch fester nach dem eiskalten Stahlseil, hangele mich an diesem entlang. Mehrere Gedenktafeln erinnern an diejenigen, die auf dem Weg zum Gipfel ihr Leben gelassen haben. Ein Anblick, der nachdenklich stimmt und einem bewusst macht, wie schnell alles vorbei sein kann. „Einfach nicht runterschauen und darüber nachdenken“, sage ich mir, während ich immer weiterlaufe.
Und dann habe ich es plötzlich geschafft. Vor mir taucht eine Treppe auf, die zum Gipfel hinaufführt. Eigentlich ist sie gar nicht so lang, doch mir kommt sie beinahe unendlich vor. Mit letzter Kraft schleppe ich mich nach oben, das Ziel direkt vor Augen. Knapp neun Stunden Laufzeit, 23,7 Kilometer und 2.467 Höhenmeter zeigt meine Uhr an. Ich bin da – auf dem höchsten Gipfel Deutschlands.
Ich fühle mich glücklich und zufrieden. Und ich bin stolz darauf, dass ich den Berg bezwungen, die Zugspitze erklommen habe. Und so zeigt das Foto von mir mit dem Gipfelkreuz im Hintergrund zwar einen völlig fertigen, aber stolz lächelnden Mann. Der Weg auf die Zugspitze – er ist im wahrsten Sinne des Wortes steinig. Doch er lohnt sich definitiv.