Blick in den Handelssaal der New York Inventory Alternate.
(Foto: dpa)
New York Gestützt auf eine Rally bei Technologiewerten baut die Wall Road ihre jüngsten Kursgewinne aus. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss am Dienstag 1,4 Prozent höher auf 35.719 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 3,0 Prozent auf 15.686 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 2,1 Prozent auf 4686 Punkte zu. Im Gegenzug fiel der Volatilitätsindex Vix, der die Nervosität der Anleger misst, um mehr als 19 Prozent.
Anleger gingen inzwischen davon aus, dass die neu entdeckte Omikron-Variante des Coronavirus nicht so gefährlich sei wie zunächst befürchtet, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des On-line-Brokers Markets.com. Zudem sei die US-Konjunktur sturdy genug, um die geplante Drosselung der Wertpapierkäufe durch die Notenbank Fed verkraften zu können.
Ein weiterer Stimmungsaufheller battle die Lockerung der chinesischen Geldpolitik. Durch die Senkung der Quoten für die Pflichteinlagen der Geschäftsbanken bei der Folks’s Financial institution of China (PBoC) stünden netto zwar nur 40 Milliarden Greenback zusätzlich für Kredite bereit, rechnete Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Financial institution, vor. „Doch im Zusammenspiel mit der Subventionierung grüner Investitionskredite sowie Erleichterungen bei der Vergabe von Immobilienkrediten deutet sich ein zunehmend wachstumsstabilisierender Fokus der Geldpolitik ab.“
In der Hoffnung auf einen Wachstumsschub in China deckten sich Investoren unter anderem mit Kupfer ein, dessen weltgrößter Abnehmer die Volksrepublik ist. Das Industriemetall verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 9561 Greenback je Tonne.
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Intels Börsenpläne beflügeln Tech-Werte
Rohöl-Anleger setzten ebenfalls auf average wirtschaftliche Belastungen durch Omikron, sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Außerdem sei wegen der stockenden Atomgespräche des Westens mit dem Iran nicht mit einer raschen Rückkehr iranischen Erdöls auf den Weltmarkt zu rechnen. Die US-Sorte WTI gewann 4,6 Prozent auf 72,65 Greenback je Barrel (159 Liter).
Zu den Favoriten am US-Aktienmarkt zählte Intel mit einem Kursplus von fünf Prozent. Der Chip-Hersteller will seine Tochter Mobileye an die Börse bringen. Einem Insider zufolge könnte der Anbieter von Fahrassistenz-Systemen mit mehr als 50 Milliarden Greenback bewertet werden. Mit diesem Schritt könne sich Intel stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren, kommentierte Analyst Abhinav Davuluri vom Analysis-Haus Morningstar. Im Windschatten der Intel-Rally rückten Papiere von Konkurrenten wie AMD oder NVidia bis zu 7,9 Prozent vor.
Gesucht waren neben den Aktien der Technologiebranche auch Titel aus der Finanzindustrie. So gewannen Goldman Sachs 2,8 Prozent und Morgan Stanley 3,3 Prozent. American Categorical gewannen 3,9 Prozent und Visa 2,3 Prozent.
Blick auf die Einzelwerte
Apple: Apple-Aktien zogen um 3,5 Prozent an auf ein weiteres Rekordhoch. Neben der allgemeinen Erholungsrally von Tech-Aktien trieb ein Kommentar von Morgan Stanley an. Die Experten der US-Financial institution rechnen damit, dass der iPhone-Hersteller von neuen Produkten im Geschäft mit der sogenannten virtuellen Realität und mit dem autonomem Fahren profitieren wird.
American Airways: Gefragt waren auch die Papiere von American Airways, die sich um 1,5 Prozent verteuerten. Firmenchef Doug Parker geht in Rente und wird der Fluggesellschaft zufolge durch Robert Isom ersetzt. Die Entscheidung für einen internen Kandidaten sei ein Hinweis darauf, dass das Unternehmen an seiner bisherigen Strategie festhalten werde, sagte Analystin Sheila Kahyaoglu von der Investmentbank Jefferies. American Airways sei in einer guten Place, von der Erholung des Flugverkehrs nach Überwindung der Corona-Krise zu profitieren.
Merck und Palantir: Am Ende des Dow fanden sich mit minus 1,6 Prozent die Anteile von Merck & Co, nachdem das Investmenthaus Guggenheim die Kaufempfehlung für die Aktien des Pharmakonzerns gestrichen hatte.
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Novavax: Die Aussicht auf eine baldige EU-Zulassung für den Coronavirus-Impfstoff von Novavax beflügelt die Aktien der Biotechfirma. Sie steigen an der Wall Road knapp 25 Prozent. Der Chefin der EU-Arzneimittelbehörde EMA zufolge könnte ihr Haus dem Novavax-Vakzin in naher Zukunft grünes Licht geben. Zusätzlichen Rückenwind erhielten die Titel von einer Untersuchung, der zufolge Kreuz-Impfungen mit dem Wirkstoff von Novavax und denen anderer Hersteller effektiver seien als zwei Dosen mit demselben Vakzin.
Mimecast: Die Cybersicherheitsfirma stimmte der Übernahme durch das Personal-Fairness-Unternehmen Permira für insgesamt 5,8 Milliarden Greenback zu. Mimecast-Papiere steigen daraufhin um sechs Prozent.
Constellation Manufacturers: Der Hersteller des Corona-Biers plant einem Bericht des Wall Road Journals zufolge den Bau einer neuen Brauerei im Südosten Mexikos. Die Vereinbarung soll noch in dieser Woche offiziell bekannt gegeben werden. Die Constellation-Aktie legt legt leicht um 0,4 Prozent zu.
GlaxoSmithKline: Nach Angaben des Pharmaunternehmen ist dessen Covid-19-Antikörperbehandlung auch gegen Mutationen des Coronavirus wie die Omikron-Variante wirksam. Die Aktie steigt 0,5 Prozent.
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