Katastrophenalarm ausgelöst
Waldbrand außer Kontrolle – Brandgeruch zieht bis nach Dresden
Aktualisiert am 03.07.2025 – 12:30 UhrLesedauer: 2 Min.
In Sachsen wüten heftige Waldbrände auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz. Jetzt rufen mehrere Gemeinden Katastrophenalarm aus.
Wegen des Waldbrandes in der Gohrischheide ist für drei Gemeinden in der Region Katastrophenalarm ausgelöst worden. Betroffen sind laut Warnapp Nina die Gemeinden Zeithain und Wülknitz sowie die Stadt Gröditz.
Über die Warn-App „Nina“ teilte der Landkreis Meißen mit: „Durch auffrischenden Wind ist eine verstärkte Rauch- und Geruchsbelästigung in weiten Teilen des Landkreises Meißen und im Landkreis Elbe-Elster wahrnehmbar. Schließen Sie Fenster und Türen und schalten Sie gegebenenfalls Lüftungen und Klimaanlagen aus.“
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) will sich selbst einen Überblick über die aktuelle Lage beim Waldbrand in der Gohrischheide verschaffen. Er werde am späten Nachmittag in Zeithain eintreffen, teilte die Staatskanzlei mit. Auch der Landrat des betroffenen Landkreises Meißen, Ralf Hänsel, sowie der Amtschef des Innenministeriums werden demnach vor Ort sein.
Der Brandgeruch zog bis in die sächsische Hauptstadt Dresden, wie ein Sprecher der dortigen Feuerwehr bestätigte. Auch Teile der Region Sächsische Schweiz-Ostererzgebirge sind betroffen. Über die Warnapp Nina wurde vor einer Geruchsbelästigung gewarnt. Die Behörden empfehlen, Fenster geschlossen zu halten.
Video | 600 Hektar in Flammen – Fläche binnen Stunden verzehnfacht
Am Donnerstag musste ein weiterer Ort evakuiert werden. Die Bewohner in Neudorf wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Zudem gingen Polizisten durch den Ort, um die Einwohner zum Verlassen von Neudorf aufzufordern, berichtete ein dpa-Reporter. Die Behörden riefen dazu auf, nur das Notwendigste mitzunehmen.
Laut dem morgendlichen Lagebericht der Einsatzkräfte vor Ort sind aktuell mehr als 200 Hektar Waldfläche betroffen. Die Zahl der Einsatzkräfte aus beiden Ländern sei in der Nacht auf 480 aufgestockt worden, sagte das Landratsamt des Landkreises Meißen der Deutschen Presse-Agentur. Ein Erkundungshubschrauber der Landespolizei sei im Einsatz. Er soll Hinweise auf das Ausmaß des Brandes geben. Zudem kann die Maschine mithilfe spezieller Kameras Glutnester erkennen.
Derzeit breitet sich der Brand vor allem in nördliche Richtung aus. Die Feuerwehrkräfte kämpfen demnach aktuell um den unmittelbar an der Landesgrenze liegenden Ort Nieska, einem Ortsteil der Stadt Gröditz.
Der Waldbrand in der Gohrischheide an der Grenze von Sachsen und Brandenburg war am Dienstag ausgebrochen. Seitdem kämpfen die Feuerwehren gegen die Flammen. Das Gelände ist schwierig, weil die Gefahr besteht, dass restliche Munition auf dem einstigen Truppenübungsplatz detoniert.
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