In Dresden ist erneut ein Wahlkampfteam bedroht worden – dieses Mal traf es Politiker der Piratenpartei. In derselben Nacht wurde das Erkennungssymbol der Identitären Bewegung auf die Parteizentrale geschmiert.
Drei junge Männer und eine Frau bedrohten und bepöbelten in der Nacht zum Samstag in Dresden ein Plakatierteam der Piratenpartei. „Die Personen konnten wir, u.a. auch durch auffällige Gesichtstattoos, der Elblandrevolte zuordnen“, so Landtagskandidat Manuel Wolf. Ein Mitglied der Elbland-Revolte hat viele Gesichtstattoos – etwa ein Stacheldrath-Tattoo auf der Stirn, den Schriftzug „Ruthless“ auf der Kieferlinie und eine Uzi-Maschinenpistole hinter dem Ohr.
Einer der Täter näherte sich dem Lastenrad und den Plakaten der Piraten. Als ihn die Parteimitglieder aufforderten, Abstand zu halten, drohte er lautstark, sich ihre Gesichter zu merken. Außerdem kündigte er an, die Plakate würden nicht lange hängen bleiben.
In derselben Nacht sprühten Unbekannte an die Scheibe der Piraten-Geschäftsstelle in der Dresdner Neustadt das „Lambda“-Symbol, teilte die Partei am Sonntag mit. Bei dem griechischen Buchstaben handelt es sich um das Erkennungszeichen der rechtsextremen Identitären Bewegung.
„Dieses Symbol ist ein klares Erkennungszeichen aus der rechtsextremen Szene und ein Einschüchterungsversuch auf uns“, sagte Tigo Stolzenberger, politischer Geschäftsführer der Partei. „Das Graffito bekommt man mit etwas Lösungsmittel wieder weg, den Faschismus aber nicht so leicht. Das ist ein zäherer Kampf.“
Die Piratenpartei erstattete Strafanzeige, der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen. Die Piratenpartei sucht nun Zeugen, die in der Nacht zum Samstag etwas beobachtet haben.