Betrüger denken sich immer wieder neue Maschen aus, um Menschen um ihr Geld zu bringen. Wir zeigen Ihnen, wie gegenwärtig abgezockt wird.
Es ist eine regelrechte Abzockwelle, die derzeit über Konsumenten hereinbricht. Betrüger versuchen vor allem über digitale Kanäle, Zugang zu sensiblen Daten, Kreditkarten und Konten zu erhalten. Mit welcher Masche sie zurzeit unterwegs sind, lesen Sie immer aktuell hier.
++ Zahlreiche Anrufe mit der Vorwahl +91 (29.02.2024) ++
Immer wieder klingelt das Telefon mit einer Ihnen unbekannten Nummer? Wer jetzt nicht ans Handy geht, macht alles richtig, denn zurzeit gehen auf deutschen Smartphones unzählige WhatsApp-Anrufe aus Indien ein. Hatten Sie in den vergangenen Tagen auch einen Anruf mit der Vorwahl +91? Rufen Sie auf keinen Fall zurück.
Noch ist unklar, welcher Betrug sich hinter den Anrufen verbirgt. Nutzer, die das Gespräch annahmen, berichten davon, dass es am anderen Ende still blieb. Cybersecurity-Experte Manuel Atug von HiSolutions vermutet, dass die Anrufe darauf abzielen, die Angerufenen zur Überweisung von Geld oder zur Preisgabe persönlicher Daten zu bewegen.
Die Betrüger nutzen dabei die Anrufe, um potenzielle Opfer zu identifizieren, die vertrauensselig genug sind, zurückzurufen, sagte Atug zu mimikama.org. Dieses Vorgehen ermögliche es den Betrügern, ihre Ressourcen effizienter zu nutzen.
Sie könne sich dann auf die Personen konzentrieren, die bereits eine gewisse Offenheit für Kommunikation gezeigt haben. Und ist dann erst einmal ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, bieten sich Betrügern vielfältige Möglichkeiten, ihre Opfer abzuzocken, so Atug.
Der Tipp des Experten: Nehmen Sie Anrufe von unbekannten und ausländischen Nummern (wie hier aus Indien) nicht an. Rufen Sie auch nicht zurück. Sind Sie sich unsicher, ob Sie diese Nummer doch hätten kennen müssen? Googeln Sie sie oder zumindest die Vorwahl. Außerdem lassen sich Nummern direkt in WhatsApp blockieren und melden, ebenso kann man unbekannte Anrufer stummschalten. Die Einstellung findet sich im Datenschutzmenü des Messengers (eine genaue Anleitung finden Sie hier).
++ Paypal: Betrüger wollen an sensible Daten gelangen (27.02.2024) ++
Paypal wird immer wieder von Betrügern für kriminelle Zwecke missbraucht. Nun steht der Zahlungsdienstleister erneut im Mittelpunkt einer Betrugsmasche. Wie die Aufklärungs-Website „mimikama.org“ meldet, sind derzeit wieder gefälschte E-Mails im Umlauf. In den Schreiben heiße es etwa, man habe „verdächtige Aktivitäten“ auf dem Konto festgestellt und es deswegen gesperrt.
Um den Account wieder zu aktivieren, soll man sich dann über einen Button in der Mail bei Paypal einloggen und die Telefonnummer bestätigen. Auf diese Weise wollen die Betrüger an persönliche Daten gelangen. Die Nachricht sieht sogar recht überzeugend aus und könnte durchaus den Eindruck erwecken, offiziell zu sein.
Laut „Mimikama“ kann man diesen Betrugsversuch allerdings leicht entlarven: Paypal verwendet nach eigener Aussage bei Schreiben stets den Vor- und Nachnamen. Bei den Fake-Mails fehlt die Anrede hingegen meistens komplett. Zudem sollten Betroffene auf den Absender achten und nach Rechtschreibfehlern Ausschau halten.
++ Falsches Netflix-Schreiben mit Drohung (23. Februar 2024) ++
Erneut versuchen Betrüger mit einem gefälschten Netflix-Schreiben an Ihr Geld zu kommen. In der jüngsten E-Mail dieser Art drohen sie sogar mit der endgültigen Schließung des Kontos und einer Strafgebühr von 39,99 Euro, sollten Kunden nicht bis zum 24.02.2024 ihre Rechnungsinformationen bestätigen.
Besonders gefährlich ist laut Verbraucherzentrale NRW dieser Satz: „Wenn Ihre Zahlungsdaten korrekt sind, ist möglicherweise eine zusätzliche Authentifizierung durch Ihre Bank erforderlich“. Warum? Er dient dazu, etwaige Überweisungen an die Kriminellen, die man durch die Datenpreisgabe ermöglicht, auch von der Bank autorisieren zu lassen. „Hier handelt es sich daher um einen sehr dreisten und für die eigenen Finanzen gefährlichen Betrugsversuch. Lassen Sie sich nicht von der leeren Drohung einer Schließungsgebühr einschüchtern“, warnen die Verbraucherschützer und raten, die E-Mail in den Spam-Ordner zu verschieben.
Sollten sich Kunden dennoch unsicher bezüglich der Echtheit der Mail sein, bestehe immer die Möglichkeit, mit Netflix in Kontakt zu treten.