Nahrungsergänzungsmittel sind beliebt – und inzwischen gibt es eine riesige Produktpalette an kleinen Helferlein. Aber nicht alle halten ihre Versprechen.
Wer Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt, erhofft sich davon meistens, gesünder zu werden und sich besser zu fühlen. Denn nicht immer schafft man es, alle empfohlenen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien mit der Nahrung aufzunehmen. Das gilt besonders dann, wenn man eine spezielle Diät einhält.
Und wo es eine Nachfrage gibt, gibt es auch ein Angebot. Auf dem Markt gibt es inzwischen unzählige Nahrungsergänzungsmittel, Vitaminpräparate und Diät-Helferlein. Allerdings tummeln sich unter diesen Produkten auch solche, die viel versprechen – und am Ende aber enttäuschen.
Nahrungsergänzungsmittel-Hersteller mit falschen Versprechen
Deshalb mahnt die Verbraucherorganisation Foodwatch jetzt das Nahrungsergänzungsmittel-Unternehmen „More Nutrition“ ab. Der Hersteller bietet eine breite Palette an Produkten an – von zuckerfreien Geschmacksverstärkern über kalorienarme Lebensmittel bis hin zu Mitteln, die Heißhunger stillen oder zu besserem Schlaf verhelfen sollen.
Und diese Artikel werden von dem Unternehmen stark beworben, vor allem in den sozialen Medien. Influencer berichten davon, mit den Mittelchen schneller abgenommen zu haben – oder dass sie sie sogar dabei unterstützt haben, schwanger zu werden. Laut Foodwatch verstoßen solche Inhalte aber gegen die europäische Health-Claims-Verordnung, „die Verbraucher vor falschen gesundheitsbezogenen Versprechen schützen soll“. Das schreibt die Verbraucherorganisation in einer Pressemitteilung.
„Wissenschaftliche Wirksamkeit nicht belegt“
Laura Knauf von Foodwatch erklärt dazu: „Etliche Kilogramm Körpergewicht verlieren, ganz ohne lästige Diäten und Heißhunger-Attacken – der Hersteller More Nutrition gaukelt vor allem jungen Frauen durch vermeintliche Erfahrungsberichte vor, dass seine Produkte Wunder bewirken. Tatsächlich handelt es sich lediglich um süßstoffgesüßtes, hochverarbeitetes Pulver, dessen wissenschaftliche Wirksamkeit nicht belegt ist und das obendrein unverschämt teuer ist.“
So wurde in Videos des Unternehmens in den sozialen Medien etwa das Beispiel einer Frau gezeigt, die mithilfe zahlreicher Produkte von „More Nutrition“ abgenommen haben soll. Eine andere Kundin habe mit einem Produkt ihre ausgebliebene Menstruation wiedererlangt und sei daraufhin schwanger geworden. Nach der Geburt ihres Kindes habe sie mithilfe von „More Nutrition“-Produkten abgenommen.
Foodwatch kritisiert diese Videos und verweist darauf, dass keines der Versprechen auf der EU-weiten Gemeinschaftsliste zulässiger gesundheitsbezogener Angaben stehe.