Hitlergruß, Schlägerei, Angriff auf Polizei
Polizei meldet zahlreiche Gewalttaten an Bahnhöfen
29.12.2024 – 16:56 UhrLesedauer: 2 Min.
An mehreren Münchner Bahnhöfen kommt es zwischen Weihnachten und Silvester zu Auseinandersetzungen. Derweil rüstet sich die Polizei für Silvester.
Die Münchner Bundespolizei hat zwischen Weihnachten und Silvester mehrere Straftaten an den Bahnhöfen der Stadt registriert. In vielen Fällen standen die Personen unter Alkoholeinfluss, eine Bundespolizistin wurde bei einem Einsatz verletzt. Die Einsätze im Überblick:
Am zweiten Weihnachtsfeiertag wurde eine Bundespolizistin den Angaben zufolge bei einem Einsatz am Hauptbahnhof am Finger verletzt. Die Beamten waren gegen 17.50 Uhr zu einem 40 Jahre alten Mann gerufen worden, der sich aggressiv und laut schreiend bemerkbar gemacht haben soll. Als er kontrolliert wurde, soll er seine Hose heruntergelassen und vor den Beamten an seinem Genital herumgespielt haben. Er wurde zur Kontrolle auf die Wache gebracht.
Dort trat der Mann während der Durchsuchung um sich und traf die Polizistin am Finger, sie musste daraufhin ins Krankenhaus gebracht werden und war nicht mehr dienstfähig. Da der Verdacht auf Drogen- und Alkoholkonsum bestand, wurde dem 40-Jährigen eine Blutprobe entnommen. Gegen den 40-Jährigen wird wegen tätlichen Angriffs und Widerstandes sowie Körperverletzung und Erregung öffentlichen Ärgernisses ermittelt wird.
Wenige Stunden zuvor hatte ein 41-Jähriger kurz nach Mitternacht einen Toilettenmitarbeiter (59) im Hauptbahnhof zunächst verbal attackiert. Der Mann wurde immer aggressiver, nach Problemen mit dem Bezahlautomaten schlug er dem Mitarbeiter ins Gesicht und packte ihn am Kragen. Die hinzugerufene Polizei stellte einen Alkoholwert von 1,74 Promille. Der Mann erhielt eine Anzeige wegen Körperverletzung.
Am Samstagabend gerieten im Tunnel des Bahnhofs Pasing ein 21-Jähriger und ein 38-Jähriger aus derzeit noch unbekannten Gründen aneinander. Der 21-Jährige attackierte den älteren Mann und packte ihm an Kragen, bevor er ihm mehrfach ins Gesicht schlug. Sicherheitsmitarbeiter der Deutschen Bahn und ein weiterer Zivilist schafften es, die Beteiligten zu trennen.
Bei der anschließenden Kontrolle durch die Bundespolizei beleidigte der 21-Jährige aus Ohlstadt (Landkreis Garmisch-Partenkirchen), die Polizisten und rief „Heil Hitler!“. Er ist bereits mehrfach wegen Gewaltdelikten in Erscheinung getreten. Gegen ihn wurde eine Anzeige wegen Körperverletzung, Beleidigung sowie Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen erstattet. Der 38-Jährige klagte über Schmerzen an der Wange und am Ohr, lehnte aber eine ärztliche Behandlung ab.
Wie bereits an Weihnachten hat die Bundespolizei in München eine neue Sonderregelung für den Hauptbahnhof, Ostbahnhof, Pasing, sowie die S-Bahn-Haltepunkte Hauptbahnhof, Karlsplatz und Marienplatz erlassen. Vom 31. Dezember, 12 Uhr, bis Neujahr, 12 Uhr, dürfen keine gefährlichen Werkzeuge, Schusswaffen, Schreckschusswaffen, Hieb-, Stoß- und Stichwaffen sowie Messer aller Art mitgenommen werden.
Betroffen davon sind alle Gebäudeteile der Bahnhöfe und S-Bahn-Haltepunkte, einschließlich der Personentunnel, der zugehörigen Bahnsteige sowie aller öffentlich zugänglichen Ebenen. Die Bundespolizei will damit die Sicherheit der Reisenden erhöhen und zudem Straftaten in der Silvesternacht verhindern. Bei Verstößen drohen Strafzahlungen und Verfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.