Nein, jede Serie endet mal
Also ehrlich: Es gibt Schlimmeres für den FC Bayern als eine Niederlage gegen Bremen. Die Münchner haben noch immer eine Partie weniger als Leverkusen absolviert. Sollten sie also gegen Union siegen, wären es nur vier Punkte Rückstand. Und selbst wenn es mit dem Titel in diesem Jahr nichts wird: Leverkusen hätte den Meistertitel aus heutiger Sicht einfach verdient, spielt konstanter, effektiver und schöner Fußball. Und nur weil eine Serie von elf Meistertiteln in Folge für Bayern zu Ende gehen würde, wäre noch nicht Schluss mit der Ära. Jede Serie endet mal – und das ist auch gut so.
Sonst könnte keine neue Serie starten. Und das ist, was die Münchner in der kommenden Spielzeit tun werden. Mit Max Eberl als neuem Sportvorstand. Mit einem Gerüst an Topspielern. Mit Harry Kane, dem vielleicht besten Bundesliga-Stürmer, den es je gab. Mit Mathys Tel, der bis dahin den nächsten Schritt gemacht hat. Mit Jamal Musiala, der durch die EM in diesem Jahr weiter wachsen wird. Und mit einem defensiven Mittelfeldspieler, den Tuchel bis dahin haben wird. Ganz sicher.
Es ist vermessen zu glauben, dass der FC Bayern sich irritieren lässt. Dass es in Zukunft läuft, dafür werden die Bosse und nicht zuletzt Uli Hoeneß schon sorgen. Für den Ehrenpräsidenten ist es das Schlimmste, die Mannschaft nicht funktionieren zu sehen. Zur Not werden sie der Konkurrenz in der Bundesliga eben die besten Spieler wegkaufen. Nicht, um sich zu stärken, sondern um die Konkurrenten zu schwächen. So haben sie es mit Marcel Sabitzer und Konrad Laimer getan. Florian Wirtz könnte der Nächste sein.
Und übrigens: In der Saison 2019/20 führte RB Leipzig nach 18 Spieltagen mit vier Punkten die Tabelle an. Eine Saison zuvor nach dem gleichen Spieltag der BVB mit sechs Zählern. Meister wurde am Ende jeweils Bayern.