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Von Tuten und Blasen keine Ahnung – die Herkunft des Begriffs
„Von Tuten und Blasen keine Ahnung“ ist eine merkwürdige Redewendung. Woher kommt die Floskel wirklich? Wir klären, was dahintersteckt.
07.12.2024 – 04:00 Uhr|Lesedauer: 2 Min.
Redewendungen kommen uns leicht über die Lippen. Auch wenn wir es heute nicht mehr unbedingt wissen, steckt häufig ein Stück Geschichte in der ursprünglichen Bedeutung.
Vermutlich haben Sie schon öfter gehört, jemand habe von Tuten und Blasen keine Ahnung. Gemeint ist damit, dass jemand zu etwas nicht fähig ist. Hier erfahren Sie, was genau das mit Tuten und Blasen zu tun hat.
Für die Bedeutung von Tuten und Blasen müssen wir historisch gesehen ins Mittelalter zurück. Damals waren Nachtwächter unter anderem dafür verantwortlich, auf mögliche Gefahren wie Angriffe oder Feuer zu achten und im Fall der Fälle Alarm zu schlagen.
Weil jegliche Elektrizität noch nicht erfunden war, funktionierte der Alarm, indem die Nachtwächter mit Hilfe von Hörnern Laut gaben. Anders ausgedrückt: Tuten und Blasen, um auf Gefahr aufmerksam zu machen.
Ebenfalls wichtig, um die Bedeutung der Redewendung zu verstehen, ist der Ruf des Nachtwächters im Mittelalter. Der Beruf war nicht hoch angesehen. Vielmehr galt es als eine Arbeit, für die man nicht besonders viel können musste. Mehr als „Tuten und Blasen“ war nicht vonnöten.
Wer nun „nicht einmal“ tuten und blasen konnte, der schien auf verlorenem Posten zu stehen und galt als besonders unfähig. Dementsprechend bedeutete der Ausspruch, dass diese Person inkompetent, dumm oder unfähig war. Auch wenn es heute Nachtwächter nur noch für touristische Veranstaltungen gibt, so ist die Redewendung geblieben.
Übrigens: Viele Redewendungen sind mit der jeweiligen Zeitgeschichte verbunden und werden nach einiger Zeit mehr oder weniger losgelöst von der ursprünglichen Bedeutung verwendet. Dennoch können Redewendungen und Sprichwörter aussterben, wenn der Kontext nicht mehr passt.