Ein Jahr nach dem Verschwinden der 15-jährigen Lina im Elsass verdichten sich die Hinweise auf ein Verbrechen. Neue Beweise und der Tod des Verdächtigen werfen dennoch viele Fragen auf.
Ein Jahr nach dem Verschwinden der damals 15-jährigen Lina im Elsass haben Ermittler neue Spuren gefunden, die auf ein Verbrechen hindeuten. Die Staatsanwaltschaft Straßburg teilte mit, dass DNA-Spuren der Jugendlichen in einem gestohlenen Auto entdeckt wurden. Zudem fanden Fahnder Linas Handtasche und Stricke im Wagen.
Die Jugendliche verschwand am 23. September vergangenen Jahres auf dem Weg zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche. Sie wollte von dort nach Straßburg fahren, stieg jedoch nicht in den Zug. Suchaktionen mit Beteiligung der deutsch-französischen Wasserschutzpolizei blieben erfolglos.
Ein Zeuge hatte Lina als Beifahrerin in einem Kleinwagen gesehen, wodurch Fahrzeughalter ins Visier der Ermittler gerieten. Im Sommer wurde ein gestohlenes Auto sichergestellt, das zur Tatzeit in der Nähe war und DNA-Spuren des Mädchens enthielt. Der Verdächtige, ein 43-jähriger Mann aus Besançon nahe Dijon, beging unmittelbar nach Sicherstellung des Fahrzeugs Selbstmord.
Der Mann war bereits wegen mehrerer gewaltsamer Raubtaten angeklagt und hätte am 22. Juli vor Gericht erscheinen müssen. Frühere Aufenthalte in psychiatrischen Einrichtungen sind ebenfalls bekannt. Trotz intensiver Suche in Waldgebieten blieb Linas Verbleib ungeklärt. Die Ermittlungen werden fortgesetzt, betonte die Staatsanwaltschaft Straßburg.