Stürzt Bürgermeister Kai Wegner Berlin mit seiner neuen Lebensgefährtin in ein politisches Liebeschaos? Einiges spricht dafür. Doch noch rettet ihn ein Winterschlaf.
Denn Wegner selbst war es, der seine Jetzt-Lebensgefährtin im April 2023 zur Senatorin ernannte. Die entscheidende Frage ist daher: Zu welchem Zeitpunkt sind sich die beiden zum ersten Mal näher gekommen? Verliebt in Berlin – aber seit wann?
Opposition im Winterschlaf
Wie frisch die Liebe ist, darüber kann nur gemutmaßt werden. Wegners Anwalt Dr. Christian Schertz gab lediglich bekannt, dass man sich im Herbst 2023 dazu entschieden habe, eine Beziehung einzugehen. Nur ist das nicht die Antwort auf die eigentliche Frage. Aber einen Versuch war es wert.
Überdies sei es selbstverständlich so, dass Wegner und Günther-Wünsch „im Zusammenhang mit ihrer Amtsführung Privates und Berufliches strikt trennen“. Und möglicherweise hat sich der Fall damit auch bereits erledigt. Denn anscheinend befindet sich die Opposition im Winterschlaf.
Offensichtliches Abhängigkeitsverhältnis
Anders ist es kaum zu erklären, dass sich alle Parteien unisono so schwertun, um aus der Deckung zu kommen. Auch wenn der Berliner Senat kein Wirtschaftsunternehmen ist – klar ist doch: Zwischen den beiden gibt es beruflich ein klares Abhängigkeitsverhältnis.
Wie würde Merz reagieren?
In der Opposition sollte es daher keinen Zweifel darüber geben, dass nun eine(r) der beiden zurücktreten muss. Auf eine solche Forderung wartet man indes noch vergebens. Eigentlich undenkbar. Man stelle sich nur vor, einen solchen Fall würde es auf Bundesebene geben. Wie würde wohl Friedrich Merz reagieren?
Noch hat Kai Wegner also gleich doppeltes Glück. Privat und beruflich. Wie lange Zweiteres anhält, darüber entscheidet auch, wie lange die anderen Parteien im Neujahrsblues verweilen. Und wie schnell sie erkennen: Ein Regierungschef verliebt in eine Senatorin, das geht nicht.