Verkehrsminister Wissing: Lage ist sehr ernst
Aktualisiert am 05.01.2024 – 04:16 UhrLesedauer: 28 Min.
Neuer Regen bringt neue Sorgen für die Hochwassergebiete. Ein Landkreis in Sachsen-Anhalt hat den Katastrophenfall ausgerufen. Die Informationen im Überblick.
Das Wichtigste im Überblick
Wissing: Lage ist sehr ernst
4.10 Uhr: Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat die Hochwasserlage in Deutschland als sehr ernst bezeichnet. „Ich stehe daher im engen Austausch mit dem Deutschen Wetterdienst, der Autobahn GmbH sowie der Deutschen Bahn AG“, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Ich danke vor allem den vielen Helferinnen und Helfern, die vor Ort unermüdlich im Einsatz sind.“
Pegel in der Oberpfalz steigt wieder an
3 Uhr: Der Pegelstand des Flusses Regen ist am Donnerstagabend an der Meldestelle der oberpfälzischen Stadt Cham wieder angestiegen. Damit besteht erneut die Gefahr, dass Grundstücke oder Keller überflutet werden könnten oder Verkehrsverbindungen gesperrt werden müssten, wie aus Daten des Wasserwirtschaftsamts Regensburg hervorgeht. Der Fluss habe den Grenzwert von 195 Zentimetern über dem Pegelnullpunkt überschritten – damit sei die sogenannte Meldestufe drei wieder erreicht. Der Pegelstand in Cham war etwa 24 Stunden zuvor erst zurück auf die Meldestufe 2 gesunken.
Nach Regen kommt Schnee – auf den Straßen wird es glatt
Landwirte rechnen mit Ernteausfällen wegen Hochwassers
15.11 Uhr: In Niedersachsen leiden Landwirte unter Hochwasser und Überschwemmungen ihrer Felder. Besonders betroffen sind Acker- und Grünlandflächen sowie einige Höfe. In Hagen-Grinden und an der Hunte wurden bereits Evakuierungen vorgenommen.
Die Solidarität unter den Landwirten ist groß, und es wurden nur wenige Ställe evakuiert. Die Ernte, besonders von Winter- und Sommergetreide, ist stark gefährdet, wobei ein deutlicher Ertragsrückgang erwartet wird. Auch Nordzucker, Europas zweitgrößter Rübenproduzent, sieht Probleme bei der Ernte und Qualität der Rüben.
Haseloff verlangt Analyse nach Bewältigung des Hochwassers
14.45 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff fordert nach dem Hochwasser eine gründliche Analyse. Beim Besuch von Kanzler Scholz in Berga diskutierten sie über den langfristigen Umgang mit Katastrophen und besichtigten eine Sandsack-Abfüllanlage.
Haseloff betont, nach der Krise müsse aufgeräumt, analysiert und nachgesteuert werden, insbesondere bei Deichdimensionierung und Schadensregulierung. Er hebt hervor, dass die aktuellen Regenfälle und die volle Talsperre ein Ausnahmeereignis darstellen und dankt den Helfern aus verschiedenen Bundesländern für ihr Engagement.
Kinzigtalsperre besteht Bewährungsprobe nach Sanierung
14.41 Uhr: Nach umfangreicher Sanierung hat die Kinzigtalsperre ihren ersten Belastungstest im Dauerregen erfolgreich gemeistert. Laut Betreiber Holger Scheffler hielt sie einem Zulauf von 70 Kubikmetern pro Sekunde stand.
Die Überschwemmungen im Kinzigtal wurden durch Nebenflüsse verursacht, nicht durch die Talsperre. Im Normalbetrieb leitet die Talsperre bis zu 40 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ab und verhindert so größere Hochwasserwellen.
Die Sanierung beinhaltete eine umfassende Überprüfung und Erneuerung der Betonstrukturen. Sie dient dem Hochwasserschutz und der Wasserversorgung im Kinzigtal.
Hannover: Zeugen melden Schwimmer im Hochwasser
14.25 Uhr: Ein Schwimmer löste in Hannover einen Großeinsatz der Feuerwehr aus, obwohl keine Rettung nötig war. Über 100 Einsatzkräfte, darunter Boote, Taucher, Drohnen und ein Hubschrauber, wurden unnötig mobilisiert, nachdem eine Frau gemeldet hatte, jemand sei im Hochwasser abgetrieben.
Später stellte sich heraus, dass der Schwimmer, gekleidet in Neoprenanzug und Badekappe, sicher das Wasser verließ und mit dem Fahrrad wegfuhr. Die Feuerwehr warnt eindringlich davor, sich freiwillig Hochwassergebieten zu nähern, nachdem kürzlich eine 70-jährige Frau im Hochwasser ums Leben gekommen war. Mehr dazu lesen Sie hier.
Kanzler Scholz im Hochwassergebiet teils unfreundlich empfangen
14.19 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist bei seinem Besuch im Hochwassergebiet im Süden Sachsen-Anhalts von einigen Menschen unfreundlich empfangen worden. Rufe wie „Verbrecher“, „Ihre Politik basiert auf Lügen“ und „Geh gleich wieder zurück“ waren aus einer rund zehnköpfigen Gruppe zu hören.