Achtmal hat Lionel Messi den Ballon d’Or als Weltfußballer geworden. Besonders knapp war die Wahl 2021. Jetzt ermittelt die Polizei wegen Bestechung.
Die Wahl zum „Weltfußballer des Jahres“ und damit der Kampf um den Ballon d’Or sorgten vor etwas mehr als zwei Jahren für eine Kontroverse. Der Preis ging damals wie schon so oft in der Vergangenheit an Lionel Messi. Doch die Wahl endete denkbar knapp. Der Argentinier hatte 613 Stimmen. Der damalige Bayern-Stürmer Robert Lewandowski landete mit 580 Stimmen auf Rang zwei.
Besonders vor dem Hintergrund, dass Lewandowski den Torrekord in der Bundesliga gebrochen, sowie Meisterschaft und Klub-WM geholt hatte, irritierte die Entscheidung pro Messi, der wiederum die Copa América und den spanischen Pokal gewann, viele. Jetzt rückt die Wahl von damals nochmal in den öffentlichen Fokus. Der Grund: Die Polizei ermittelt wegen Bestechung.
Das zumindest berichtet die französische Zeitung „Le Monde“. Demnach soll Pascal Ferré, der zu dieser Zeit Chefredakteur vom Magazin „France Football“ war, verschiedene Vergünstigungen von Paris Saint-Germain, Messis damaligem Verein erhalten haben. Das mutmaßliche Ziel: Dadurch sollte Messi die begehrte Trophäe erhalten, deren Vergabe vom Magazin organisiert wird.
Geschenke für Ferré: Kriegt Lewandowski nun die Trophäe?
Konkret geht es um Jean-Martial Ribes. Gegen den ehemaligen Direktor für Kommunikation von PSG wurde bereits am 1. Dezember 2023 Anklage erhoben. Dabei soll es auch um „aktive Bestechung und Einflussnahme“ gehen.
Im Kontext der Ballon-d’Or-Verleihung dreht sich nun alles um Geschenke wie Tickets für Spiele von PSG, Luxus-Reisen und weitere Gefälligkeiten, die Pascal Ferré erhalten haben soll. Zudem wurden Mitteilungen von Ribes an Klub-Präsident Nasser Al-Khelafi sichergestellt. Dort erklärte er diesem, dass „es notwendig sei, Lobby-Arbeit zu leisten.“ Auch ein Mittagsessen mit Ferré kündigte er an.
Noch nicht bekannt ist, ob die Ermittlungen einen Einfluss auf die Wahl 2021 haben und ob Messis Titel annulliert oder sogar Lewandowski zugeschrieben wird. Für den Polen wäre es dann nachträglich sein erster Ballon d’Or. Messi stünde wieder bei sieben Titeln.