Tokio Die USA und Japan wollen im Bereich der wirtschaftlichen Sicherheit enger zusammenarbeiten. Wie US-Präsident Joe Biden und Japans Regierungschef Fumio Kishida am Freitag auf einem On-line-Gipfel beschlossen, wollen die Accomplice ihre sogenannten 2+2-Gespräche zwischen Außen- und Verteidigungsministern um ein wirtschaftliches 2+2-Treffen zwischen Außen- und Wirtschaftsministern ergänzen.
Der Hintergrund der neuen Gespräche ist die wachsende Sorge vor Chinas militärischem und wirtschaftlichen Einfluss. Beide Regierungen wollen daher stärker bei der Reorganisation von Lieferketten und Technologieentwicklung zusammenarbeiten und ihre Reaktionen auf Chinas Außen- und Wirtschaftspolitik abstimmen.
Die Hauptthemen des neuen Gesprächsformat sollen neben den Lieferketten auch Technologieinvestitionen und die Festlegung von Requirements sein, zitierte Japans Wirtschaftszeitung Nikkei einen nicht genannten hochrangigen US-Beamten. „Wir denken, dass dies Bereiche sind, in denen die Vereinigten Staaten und Japan ihr Spiel verstärken und eine viel aktivere Rolle in einer solch kritischen Zeit übernehmen können.“
Der Versuch des wirtschaftlichen Schulterschlusses ist dabei Teil engerer sicherheitspolitischer Zusammenarbeit. Biden und Kishida diskutierten auch Russlands Bedrohung der Ukraine und ihre Unterstützung Taiwans, das die Republik China auf der vorgelagerten Insel wenn nötig mit Gewalt mit dem Festland vereinen will. „Aber ich werde nicht über weitere Particulars sprechen“, sagte Kishida auf der anschließenden Pressekonferenz in Bezug auf China.
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Zudem lud Kishida den US-Präsidenten zu einem Gipfeltreffen in Japan ein, zudem auch die Staats- und Regierungschefs der anderen zwei Mitglieder der sogenannten Quad, Indien und Australien, dazustoßen sollen. Die Quad ist ein loser Staatenbund, in dem sich die vier Länder über Sicherheitspolitik in Asien und wirtschaftliche Entwicklungen austauschen.
Unabhängigkeit von China erhöhen
Der Viererbund ist Teil der US-Strategie, bisherige bilaterale Allianzen durch multilaterale Bündnisse und globale Verbindungen zu ergänzen, um ein Gegengewicht zu China aufzubauen. Ein Beispiel ist die Militärallianz zwischen Australien, Großbritannien und den USA (Aukus), an die sich Japan diesen Monat durch ein Truppenaustauschabkommen mit Australien annähert. Zudem hat Japan diesen Monat 2+2-Gepräche mit Deutschland, Indonesien und mit Frankreich geführt.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit wird ein immer wichtigerer Bestandteil des entstehenden Allianznetzwerks in Asien. So gehören die USA und Japan zu den Trendsettern beim Versuch, durch eine Neuordnung der Lieferketten und die staatlich geförderte Ansiedlung von Halbleiter- und Akkufabriken die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
Ein Aspekt ist dabei, die Abhängigkeit von China bei vielen wichtigen Produkten und Bauteilen zu senken. Japan unterstützt bereits seit 2020 Unternehmen bei der Umsiedlung von Fabriken aus China nach Japan oder Südostasien finanziell.
Der Development zu wirtschaftlicher Zusammenarbeit hat allerdings auch eine militärische Seite. So hat die US-Marine für ihre großen japanischen Stützpunkte eine „Japan Tech Bridge“ gegründet, über die lokale Hersteller als Lieferanten der US-Streitkräfte gewonnen werden sollen.
US-Außenminister Antony Blinken betonte den geostrategischen Aspekt der Wirtschafts- und Technologiepartnerschaft Mitte Januar. „Wenn japanische und amerikanische Forscher ihre sich gegenseitig ergänzenden Stärken zum Tragen bringen, können wir jeden überflügeln und übertreffen“, sagte Blinken nach einem außenpolitischen 2+2-Gespräch beider Länder.
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