Frankfurt Das aggressivere Vorgehen der Fed bei der Straffung der US-Geldpolitik hat an den New Yorker Aktienbörsen optimistic Resonanz erfahren und der Wall Avenue Auftrieb gegeben. Der Dow Jones gewann 1,1 Prozent auf 35.927 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 2,2 Prozent auf 15.566 Punkte vor und der breit gefasste S&P 500 legte 1,6 Prozent auf knapp 4710 Punkte zu.
Die Federal Reserve entschied, die als Konjunkturstütze in der Corona-Pandemie eingesetzten Wertpapierkäufe schneller abzuschmelzen. Das monatliche Abbautempo bei den Zukäufen wird ab Mitte Januar von zuletzt 15 Milliarden auf 30 Milliarden Greenback verdoppelt. Im März wäre dieses als Tapering bekannte Manöver dann bei gleichbleibender Geschwindigkeit abgeschlossen, womit der Boden für eine Zinserhöhung bereitet wäre.
Wie aus dem Ausblick der Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell hervorgeht, halten sie drei Zinsschritte nach oben im kommenden Jahr für angebracht. Ende 2022 würde das Zinsniveau dann bei 0,9 Prozent liegen. 2023 könnte der Leitzins dann auf 1,6 und 2024 auf 2,1 Prozent steigen. Einstweilen beließen die Währungshüter den Leitzins aber in der Spanne von null bis 0,25 Prozent.
„Drei Anhebungen bedeuten einen Anstieg um 0,75 Prozentpunkte, deutlich mehr als der Markt erwartet hatte“, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. „Am Aktienmarkt hatten Investoren darauf gehofft, die aggressive Seite der Fed zu sehen. Ihnen gefällt, dass die Fed endlich gegen die Inflation vorgeht, die außer Kontrolle geraten ist.“
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Die Fed sieht sich mit dem stärksten Inflationsdruck seit Anfang der 80er Jahre konfrontiert. Die Verbraucherpreise stiegen im November um 6,8 Prozent. Die Teuerungsrate ist damit sehr weit über das Ziel der Notenbank von 2,0 Prozent hinausgeschossen. In ihrer nun aktualisierten Inflationsprognose geht die Fed davon aus, dass die Teuerungsrate auch 2022 mit 2,6 Prozent erhöht bleiben wird.
Die Cyberwährungen Bitcoin und Ether legten nach den Aussagen von Fed-Chef Powell zunächst um 2,3 Prozent und 5,9 Prozent zu. Er hatte erklärt, er sehe Digitalwährungen nicht als Gefahr für die Finanzstabilität.
Blick auf weitere Einzelwerte
Der Anstieg des S&P 500 wurde auch von Kursgewinnen bei Apple (2,9 Prozent) und Nvidia (7,5 Prozent) angetrieben. Zu den Favoriten gehörte weiter Eli Lilly mit einem Kursplus von 10,4 Prozent. Unter anderem dank eines staatlichen Auftrags zur Lieferung von Corona-Medikamenten hob die Pharmafirma ihr Gewinnziel für 2021 an.
Unter Verkaufsdruck gerieten dagegen an der Wall Avenue notierte chinesische Werte. Der „Monetary Occasions“ zufolge sollen mehrere Technologiefirmen wegen ihrer angeblichen Verstrickung in die Überwachung der uigurischen Minderheit in China von der US-Regierung auf eine schwarze Liste gesetzt werden. Vor diesem Hintergrund fiel der börsennotierte iShares-Fonds (ETF) auf chinesische Werte um quick 2,4 Prozent.
Eli Lilly: Der Pharmakonzern wird dank der Geschäfte mit Corona-Antikörpern optimistischer für das laufende Jahr. Damit zogen die Anteilsscheine an der S&P-500-Spitze um intestine zehn Prozent an. Unter anderem dank eines staatlichen Auftrags zur Lieferung von Corona-Medikamenten hob Eli Lilly das Gewinnziel für 2021 auf 8,15 bis 8,20 von 7,95 bis 8,05 Greenback je Aktie an. Der Umsatz werde bei 28 bis 28,3 statt 27,2 bis 27,6 Milliarden Greenback liegen. Für 2022 stellte das Unternehmen einen überraschend hohen Überschuss von 8,50 bis 8,65 Greenback je Aktie in Aussicht.
Pfizer: Im Kielwasser dessen setzten die Papiere von Pfizer ihre Rekordjagd fort und gewannen am Ende quick sechs Prozent. Der Pharmakonzern hatte am Vortag zusätzliche Studiendaten zu dem Medikament Paxlovid gegen Covid-19 vorgelegt. Laut Pfizer senkt das Mittel bei Hochrisikopatienten das Risiko eines Krankenhausaufenthaltes oder eines tödlichen Krankheitsverlaufes deutlich.
Vir Biotechnology: Ermutigende Testresultate für ein Coronavirus-Medikament ermuntern Anleger zum Einstieg. Die Aktien der Pharmafirma stiegen an der Wall Avenue um mehr als zehn Prozent. Die vorläufigen Daten deuteten darauf hin, dass das Medikament die Omikron-Variante neutralisieren könne und im Gegensatz zu Konkurrenz-Produkten im Kampf gegen diese Mutante nicht an Effektivität einbüße, sagt Analyst Phil Nadeau vom Vermögensverwalter Cowen.
United Parcel Service: Die Schweizer Großbank UBS stufte die Aktie des Zustelldienstes als „Prime Decide“ ein. UPS dürfte von den steigenden Verbraucherausgaben profitieren und besitze größere Chancen auf eine Margenausweitung als seine Konkurrenten. UPS-Aktien stiegen um 1,5 Prozent.
Six Flags: Die Aktien des Freizeitparkbetreibers stiegen um 3,2 Prozent. Die US-Financial institution Goldman Sachs hatte die Aktie von „impartial“ auf „purchase“ hochgestuft hatte und dabei die robusten Ticketpreise sowie die konservative Prognose von Six Flags hervorgehoben.
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