Newsblog zu den Unwettern am Wochenende: Angekündigt ist ein Jahrhunderthochwasser im Südosten Deutschlands.
Das Wichtigste im Überblick
Während heute über ganz Deutschland Regenwolken ziehen, braut sich für den Südosten Deutschlands eine Wetterlage zusammen, von der Meteorologen befürchten, dass sie ein „Jahrhunderthochwasser“ werden könnte. Das bedeutet, dass die Pegelhöhe von Gewässern oder die Abflussmenge von Wasser einen Wert erreicht, der über dem statistischen Mittelwert der letzten hundert Jahre liegt. Das aktuelle Geschehen im Überblick:
Starke Regenfälle: Keller in Mannheim unter Wasser
5 Uhr: Starke Regenfälle haben in Mannheim zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. Vor allem im Stadtteil Seckenheim liefen am Donnerstagabend Keller voll, teilweise wurden Straßen überflutet, wie die Feuerwehr am Abend mitteilte. Die Feuerwehr war mit Tauchpumpen und Wassersaugern im Einsatz. Verletzte habe es nicht gegeben, hieß es.
Meldestufe 1 in Gemeinde in Nordbayern ausgerufen
1.10 Uhr: Im bayerischen Warnbach ist die Meldestufe 1 für den Fluss Schwarzach ausgerufen worden. Der Fluss in der Oberpfalz war in der Nacht zum Freitag über die Zwei-Meter-Marke gestiegen.
Stralsund: Dach brennt nach Blitzeinschlag
22.13 Uhr: In ein Wohnhaus in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) hat am Donnerstag ein Blitz eingeschlagen und ein Feuer verursacht. Das Dach sei in Brand geraten, sagte ein Sprecher der Polizei in Neubrandenburg am Abend. Verletzt worden sei niemand. Der Brand wurde gelöscht. Der entstandene Schaden werde auf 50.000 Euro geschätzt, sagte der Sprecher.
Wetterexpertin: Phänomen in Polen macht alles noch gefährlicher
21.32 Uhr: Dem Südosten steht ein extremes Wetterwochenende bevor. Dauerregen und heftige Gewitter sind in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu erwarten. Es könnten innerhalb von 24 Stunden bis zu 150 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen.
Wetterexpertin Michaela Koschak erklärt, was die regenintensive Vb-Wetterlage so heikel und gefährlich macht und welche Regionen besonders stark betroffen sind. Das Video sehen Sie hier.
Brandenburg: Blitzschlag löst Hausbrand aus
20.41 Uhr: Bei Starkregen und Gewitter ist die Feuerwehr im Nordosten Brandenburgs zu einigen wetterbedingten Einsätzen gerufen worden. „Wir haben das gekriegt, was wir erwartet haben“, sagt ein Sprecher der Feuerwehr am Donnerstagabend. Insgesamt seien es in den Landkreisen Oberhavel und Uckermark um die 20 Einsätze gewesen. Dazu zählen kleinere Überschwemmungsschäden sowie abgebrochene Äste oder gänzlich beschädigte Bäume. In Storkow (Landkreis Oder-Spree) löste ein Blitzschlag einen Hausbrand aus.
Bayern: Superzelle flutet in wenigen Minuten Straße
19.55 Uhr: Eine Gewitter-Superzelle soll eine Unterführung in Wallersdorf (Bayern) überflutet haben. Dabei sei ein Mercedes in den Wassermassen liegen geblieben, ist beim „Münchner Merkur“ zu lesen. Nur 15 Minuten habe das Unwetter mit Starkregen gedauert, berichtet ein Polizeisprecher der „Passauer Neuen Presse“. „Es kam alles runter, was gegangen ist“, sagt der Beamte.
Eine Gewitter-Superzelle ist ein besonders starkes Gewitter, das durch einen rotierenden Aufwind gekennzeichnet ist. Diese Rotation entsteht durch Windunterschiede in verschiedenen Höhen und kann zu extremen Wetterphänomenen wie großem Hagel, starken Winden und Tornados führen. Superzellen sind seltener als normale Gewitter, aber viel gefährlicher. Mehr dazu lesen Sie hier.
Bayerischer Katastrophenschutz bereitet sich auf Hochwasser vor
19.50 Uhr: Das bayerische Innenministerium warnt vor „erheblichem Hochwasser“. Das berichtet der „Münchner Merkur“. „Die bayerischen Katastrophenschutzbehörden bereiten sich bereits auf entsprechende Lagen vor“, teilt das Ministerium mit. Der Einsatzleiter der Wasserrettung Stad und Landkreis Hof, Markus Thiel teilte laut dem Bericht der Agentur News5 mit: „Wir beobachten die Wetterlage. Die kann sich ja relativ schnell ändern, wir sind auf jeden Fall für alle Lagen hier vorbereitet. Es ist alles aufgetankt, die Ausrüstung ist alles in Ordnung.“
Talsperren schaffen Stauraum in Thüringen
17.48 Uhr: Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz in Thüringen ist an Talsperren zusätzlicher Stauraum geschaffen worden, um die Wassermassen aufnehmen zu können. Erwartet wird ein Anschwellen fast aller Flüsse im Freistaat mit Überschwemmungsgefahr, so der Deutsche Wetterdienst.