Newsblog zu den Unwettern in weiten Teilen Deutschlands: Erste Landkreise melden Jahrhunderthochwasser.
Das Wichtigste im Überblick
Unwetter ziehen über Teile Deutschlands hinweg. Dabei wird der Süden teils schwer getroffen, an einigen Stellen erreichten die Überschwemmungen bereits Jahrhunderthochwasserniveau. Das bedeutet, dass die Pegelhöhe von Gewässern oder die Abflussmenge von Wasser einen Wert erreicht, der über dem statistischen Mittelwert der letzten hundert Jahre liegt. An einigen Orten werden bereits Menschen mit Booten evakuiert. Das aktuelle Geschehen im Überblick:
Wie ist die Lage bei Ihnen vor Ort?
Das Unwetter trifft auch Ihre Region? Lassen Sie uns Ihre Eindrücke über WhatsApp (0173/2964435) zukommen. Neben Videos und Fotos können Sie uns auch gerne erlebtes schildern. Ganz wichtig ist, dass Sie uns mitteilen, wo die Aufnahmen entstanden sind. Wenn Sie namentlich erwähnt werden wollen, nennen Sie uns bitte Ihren Namen.
Ihre t-online-Redaktion aus Berlin
Warn-App: „Extreme Gefahr“ im Landkreis Augsburg
12.10 Uhr: Im Landkreis Augsburg (Bayern) löste die NINA Warn-App einen Alarm aus. Demnach herrsche in dem Gebiet „extreme Gefahr“. „Die Bevölkerung wird angehalten, im Bereich des Röthenbachs in Langerringen sowie im Bereich der Singold in Langerringen, Schwabmünchen, Mittelstetten und Großaitingen sowie im Bereich des Feldgießgrabens in Schwabmünchen Kellerräume und Tiefgaragen zu verlassen und im Freien die Gewässernähe zu meiden“, heißt es in der Meldung.
Auch das System Katwarn löste einen Alarm aus. Das betroffene Gebiet sei in jedem Falle zu meiden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz mahnt: „Schwimmen Sie nicht in überschwemmten Straßen! Auch das Durchschreiten von überschwemmten Unterführungen ist lebensgefährlich! Durch den Druck im Kanal können Schachtabdeckungen hochgedrückt werden. Dabei entsteht ein Sog, durch den eine Person angesaugt werden kann.“
Rhein droht überzulaufen: Campingplatz geräumt
12.06 Uhr: In Waldshut-Tiengen (Baden-Württemberg) ist wegen der Hochwassergefahr ein Campingplatz geräumt worden. Am Freitagabend drohte der Rhein über das Ufer zu treten, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Demnach standen Wohnmobile direkt am Ufer und mussten deshalb vorsorglich weggefahren werden. Am Samstag sei dann ein Parkplatz eines Schwimmbads in der Nähe des Campingplatzes überflutet worden.
Söder und Herrmann fahren ins Hochwassergebiet
11.51 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann reisen am Samstag in das schwäbische Hochwassergebiet. In Fischach im schwäbischen Landkreis Augsburg wollen sich die beiden CSU-Politiker am frühen Nachmittag selbst ein Bild von der Lage machen, wie das Innenministerium mitteilte.
Aufgrund der ergiebigen Niederschläge spitzt sich die Hochwasserlage insbesondere auch im Bereich Schwaben zu. Nach dem Landkreis Günzburg haben inzwischen auch die Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg den Katastrophenfall ausgerufen. Wegen der anhaltenden Regenfälle ist weiträumig mit weiter steigenden Pegelständen zu rechnen. Hier finden Sie die Prognose der Pegelstände in Bayern.
Ortschaft mit Booten evakuiert
11.27 Uhr: Nachdem am Samstagmorgen die Evakuierung Grönenbach, Dirlewang und Babenhausen vorbereitet wurden, ist der Einsatz nun gestartet. Mit Spezialbooten der DLRG werden Bürger aus den Risikogebieten evakuiert. „Es ist ein Krisenstab eingerichtet worden“, heißt es auf der Webseite der Behörde.
Zwei weitere Orte verkünden Jahrhunderthochwasser
10.13 Uhr: Auch in Baden-Württemberg haben zwei Orte die Pegelstände für ein Jahrhunderthochwasser erreicht. Die Hochwasservorhersagezentrale des Landes hat den Status ≥ 100 jährliches Hochwasser für die Pegel in den Orten Reichenhofen / Wurzacher Ach und Unterkirchberg / Weihung vermeldet. Mehr zu dem Thema erfahren Sie hier.
Landkreis Augsburg ruft Katastrophenfall aus
10.06 Uhr: Der Landkreis Augsburg hat wegen der extremen Regenfälle und der steigenden Wasserstände den Katastrophenfall ausgerufen. Es sei damit zu rechnen, dass die Pegelstände in den kommenden Stunden weiter stark ansteigen, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Insbesondere die Gemeinden Fischach und Langenneufnach werden demnach betroffen sein.
Der Schnerzhofer Weiher sowie ein Staubecken bei Langenneufnach konnten den Angaben zufolge die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und laufen aktuell in die Neufnach. Überdies hätten die Flüsse Schmutter bei Fischach und die Zusam bei Fleinhausen die höchste Meldestufe erreicht. Einige Straßen im Landkreisgebiet seien überflutet.