Pilzsammler im Wald müssen aufpassen: Der Knollenblätterpilz sieht dem Champignon nicht nur teuflisch ähnlich, er ist auch tödlich.
Die Jahreszeit für Pilzsammler beginnt. Aber aufgepasst, auch erfahrene Pilzsammler müssen vorsichtig sein, was sie am Abend in die Pfanne werfen. Denn ein unscheinbarer heimischer Giftpilz kann leicht mit einem essbaren Verwandten verwechselt werden.
Der Knollenblätterpilz gehört zu den giftigsten Pilzen in Deutschland und zählt zu der Pilzgattung der Wulstlinge. Der zitronengelbe Knollenblätterpilz ist absolut ungenießbar.
Die weiße und die grüne Variante des Knollenblätterpilzes dagegen können einen Menschen sogar töten – lassen Sie diese Arten unbedingt stehen. Sie enthalten das stark wirkende Gift Amanitin, das eine organschädigende Wirkung hat. Schon der Verzehr von 50 Gramm des Knollenblätterpilzes kann zum Tode führen.
Das Tückische: Die Giftpilze schmecken nicht unangenehm, und erste Symptome wie Durchfall oder Erbrechen zeigen sich erst nach mehreren Stunden. Danach scheint es dem Betroffenen zunächst besser zu gehen. Nach einem bis vier Tagen beginnt jedoch eine Schädigung der Leber.
Sie erkennen den jungen Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) an seinem halbkugelförmigen Hut. Später wird er bis zu 15 Zentimeter breit und hat eine olivgrüne beziehungsweise gelb-grüne Farbe. Die Farbe ist am Rand meist ein wenig heller.
Die Oberfläche ist bei feuchtem Wetter schmierig, sonst eher matt. Die Lamellen sind lang und weiß und werden mit der Zeit grünlich. Der Stiel ist grün oder gelb, sehr lang und zylindrisch geformt.
Beim Grünen Knollenblätterpilz ist das Fleisch innen weiß und riecht teilweise nach Honig. Dieser Duft ist zwar sehr anregend, darf aber nicht als Anreiz genommen werden, den Pilz zu verspeisen: Die Gifte, die darin enthalten sind, Phallotoxine und Amatoxine, befallen rasch die Leberzellen und verlangsamen den Zellstoffwechsel.
Der gelbe Knollenblätterpilz riecht hingegen nach Kartoffeln. Er ist nicht tödlich giftig, aber dennoch gefährlich. Der Pilz wächst in Laubwäldern und Parkanlagen, meistens unter Buchen oder Eichen. Der Knollenblätterpilz hat zwischen Juli und Oktober Saison.
Der artverwandte Kegelhütige Knollenblätterpilz, auch als Weißer Knollenblätterpilz bezeichnet, kann in junger Form mit dem Speisepilz Champignon verwechselt werden. Die jungen Pilze sind breit und eichelförmig, später nimmt der Hut eine konvexe Form an, wird jedoch niemals flach. Die Lamellen sind weiß und dichtstehend. Der Stiel ist lang und weiß.
Erste Symptome nach acht bis zwölf Stunden: Nach einer Latenzzeit von einer Stunde nach dem Verzehr können die Phallotoxine in die Blutbahn gelangen. Nach acht bis zwölf Stunden treten die ersten Symptome auf. Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall sind die Folge. Für ein Auspumpen des Magens ist es dann bereits zu spät.
Leberversagen nach vier bis sechs Tagen: Nach etwa drei bis vier Tagen scheinen sich Patienten zu erholen, doch nach etwa zwei weiteren Tagen kommt es zu Leberversagen. Denn nach etwa vier bis sechs Tagen tritt die Wirkung der tödlichen Amatoxine ein.