Bei unreiner Haut denken viele an die Pubertät. Aber auch Erwachsene leiden oft darunter. Was unreine Haut verursacht und was bei der Pflege wichtig ist.
Das Wichtigste im Überblick
Unreine Haut ist oft hartnäckig und kann belasten. Bis sie sich sichtbar bessert, benötigen Betroffene vor allem die richtige Hautpflege – und Geduld.
Was ist unreine Haut?
Weist die Haut bestimmte Hautprobleme auf, durch die das Hautbild optisch nicht ebenmäßig wirkt, gilt sie als „unreine Haut“. Darunter fallen hauptsächlich Hautveränderungen wie Pickel, Mitesser, Pusteln und Papeln.
Fettige Haut und Mischhaut neigt zu Unreinheiten
Vor allem Menschen mit fettiger Haut oder Mischhaut haben häufiger mit unreiner Haut zu kämpfen. Bei fettiger Haut lassen sich vom Erscheinungsbild her grundsätzlich zwei Formen unterscheiden:
- die ölig glänzende unreine Haut, die oft mit größeren Poren einhergeht, sowie
- die eher trockene beziehungsweise feuchtigkeitsarme unreine Haut, die mit rauer, schuppiger Haut einhergeht, rasch spannt sowie zu Juckreiz und Hautrötungen neigt.
Mischhaut hingegen weist sowohl fettige als auch trockene Hautbereiche auf: Fettig ist vor allem die sogenannte T-Zone, also Stirn, Nase und Kinn, während die Wangenpartien meist trockener sind. Prinzipiell können Hautunreinheiten jedoch bei allen Hauttypen gelegentlich auftreten.
Unreine Haut durch zu viel Talg
Zu unreiner Haut kommt es, wenn die Talgdrüsen zu viel Talg (Sebum) produzieren. Im Gesicht und am Oberkörper sind Talgdrüsen größer und aktiver als in anderen Körperbereichen. Deswegen zeigen sich Hautunreinheiten vor allem im Gesicht, aber auch am Hals, am Rücken oder im Brustbereich.
Talgdrüsen liegen in der Haut bis auf wenige Ausnahmen immer als seitliche Säckchen an einem Haarfollikel (Haarbalg). Sie leiten den Talg über denselben Ausführungsgang ab, aus dem sich auch das Haar aus dem Follikel herausschiebt. Auf diese Weise fettet das ölige Sekret aus den Talgdrüsen sowohl die Haut als auch die Haare ein.
Der dünne Fettfilm schützt die Haut vor äußeren Einflüssen, hält sie geschmeidig und pflegt sie gleichzeitig. In den Haaren verteilt sich das fettige Sekret beim Bürsten und lässt sie glänzen. Ist die Talgproduktion zu niedrig, macht sich das durch trockene Haut und trockenes Haar bemerkbar. Zu viel Talg führt hingegen zu fettiger Haut und kann unreine Haut begünstigen.
Produziert die Haut übermäßig viel Talg, sprechen Fachleute von einer Seborrhö. Häufig liegt gleichzeitig eine Verhornungsstörung der Haarfollikel vor. Das führt dazu, dass Hornzellen im Ausführungsgang den Talgabfluss zusätzlich behindern.
Der übermäßig produzierte Talg kann nicht mehr ausreichend abfließen, sammelt sich an und weitet die Talgdrüsen. Diese werden auf der Hautoberfläche schließlich als Mitesser (Komedo) sichtbar. Entzünden sie sich, entstehen Pickel, Pusteln oder Hautknötchen (Papeln). Bleibt es nicht bei gelegentlichen, vereinzelten Pickeln, sondern treten diese in größerer Zahl und über längere Zeit oder immer wieder auf, handelt es sich um eine Akne.
Unreine Haut meist hormonell bedingt
Vor allem hormonelle Veränderungen rufen unreine Haut hervor: Während weibliche Geschlechtshormone (Östrogene) die Talgproduktion bremsen, kurbeln männliche Geschlechtshormone (Androgene) die Talgdrüsen eher an. Deswegen tritt unreine Haut bei Jungen und Männern insgesamt etwas häufiger auf als bei Mädchen oder Frauen.
Eine Lebensphase, die mit starken hormonellen Veränderungen einhergeht, ist die Pubertät. In dieser Zeit haben viele Jungen und Mädchen mit unreiner Haut zu kämpfen. Denn im Verlauf der Pubertät beginnt der Körper, Geschlechtshormone zu bilden. Das ruft zahlreiche körperliche Veränderungen hervor und kann auch mit Hautproblemen einhergehen. Da nicht nur der männliche, sondern auch der weibliche Körper in diesem Lebensabschnitt vermehrt Androgene produziert, regen diese sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen die Talgproduktion an.
Selbst im Erwachsenenalter kann es noch zu hormonellen Schwankungen kommen, die eine unreine Haut begünstigen. Von solchen Schwankungen sind Frauen häufiger betroffen, etwa in der Schwangerschaft, während der Periode (Menstruation), nach dem Absetzen der Pille oder in den Wechseljahren.