Trüffelsucher in Syrien leben gefährlich. Immer wieder werden sie angegriffen und ausgeraubt. Für zwei von ihnen endete die Suche nun tödlich.
Trüffelsucher haben es nicht leicht. Sie müssen die wertvollen Pilze im Boden aufspüren und vorsichtig aus dem Boden entfernen. Gerade in westlichen Ländern können sie dabei die Hilfe von Hunden oder Schweinen in Anspruch nehmen, die ihnen bei der Suche helfen.
Anders ist das in Syrien. Hier suchen die Jäger der unterirdisch wachsenden Pilze ihre wertvolle Beute händisch. Häufig sind sie dazu in Kleingruppen unterwegs. Doch ihre Arbeit ist gefährlich. Immer wieder greifen die Terroristen des Islamischen Staates (IS) oder anderer islamistischer Gruppen die Trüffeljäger bei der Arbeit an, verletzen oder töten sie. Genau ein solcher Angriff ist nun wieder erfolgt.
Terroristen attackierten Trüffelsucher
Wie die syrische „North Press Agency“ berichtet, sollen Unbekannte zwei Trüffelsucher am Mittwoch in der Provinz Deir es-Zor getötet haben. Die Website zitiert Augenzeugen, die gemeinsam mit den getöteten Trüffelsuchern namens Sami al-Muhammad und Thabet al-’nezi auf der Suche nach den Pilzen waren.
Den Augenzeugen zufolge sollen Terroristen die Trüffelsucher mit Schusswaffen angegriffen haben. Viele von ihnen konnten fliehen, al-Muhammad und al-’nezi wurden allerdings getroffen und konnten nicht gerettet werden.
Zu welcher Gruppe die Angreifer gehörten, kann nicht eindeutig bestätigt werden. Den Augenzeugen zufolge sollen sie aber zur Miliz Liwa Fatemiyoun gehören, einer von den Islamischen Revolutionsgarden des Iran gegründeten islamistischen Miliz, in der vor allem schiitische Afghanen kämpfen und die auch schon an Kämpfen im syrischen Bürgerkrieg teilnahm.
Über 200 Tote im vergangenen Jahr
Die Trüffelsuche in Syrien ist ein extrem gefährlicher Job. Laut der Dokumentationsabteilung der syrischen „North Press Agency“ berichtet, starben in der vergangenen Wintersaison, die von Ende Januar bis Mitte Mai dauert, 206 Trüffelsucher.
Die meisten von ihnen kamen durch die Überreste von Sprengstoff aus dem syrischen Bürgerkrieg oder bei Angriffen von Terrorgruppen ums Leben, berichtet „North Press Agency“. Darüber hinaus seien Dutzende Trüffelsucher bei der Arbeit verschleppt worden – über ihr Schicksal ist bis heute nichts bekannt.