Die USA haben auch die amerikanischen Mitarbeiter der OSZE-Beobachtermission in der Ukraine aufgerufen, das Land angesichts eines möglicherweise drohenden russischen Einmarsches zu verlassen. Der entsprechende Reisehinweis für US-Staatsbürger von vergangener Woche gelte auch für die US-Mitarbeiter der Sonderbeobachtungsmission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), teilte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Samstag (Ortszeit) mit. Die OSZE beantwortete zunächst nicht die Frage, ob die Mission im Krisengebiet im Donbass fortgesetzt wird.
Hunderte internationale Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa sind seit März 2014 in der Ukraine stationiert. Sie sollen vor allem in der Ostukraine die vereinbarte Waffenruhe zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Soldaten beobachten. Es ist die größte Sicherheitsmission in der Geschichte der OSZE. Zuletzt waren rund 680 Beobachter aus 43 OSZE-Mitgliedsländern in der Ukraine, darunter nach Angaben von Ende Januar 515 im Osten des Landes. Auch 32 Deutsche gehörten den Angaben nach zuletzt zu den Beobachtern. Insgesamt hat die Mission rund 1300 Mitarbeiter, darunter auch viele Ortsansässige.
Das US-Außenministerium teilte weiter mit, die OSZE-Beobachter seien über das ganze Land verstreut, auch in der von Russland kontrollierten Ostukraine. Sie seien in hohem Maße gefährdet. „Während wir die wichtige Arbeit der Sonder-Beobachtermission nachdrücklich unterstützen, hat die Sicherheit der US-Bürger für uns oberste Priorität“, hieß es weiter. Russland setze seine militärische Aufrüstung an der Grenze zur Ukraine fort, was darauf hindeute, dass es zu bedeutenden Militäraktionen gegen die Ukraine kommen könnte. Die US-Regierung werde nicht in der Lage sein, US-Bürger im Falle einer russischen Militäraktion zu evakuieren. „Militäraktionen können jederzeit und ohne Vorwarnung beginnen.“