Über so viel kostenlose Werbung dürfte sich Apple freuen: Eine Uhr des US-Unternehmens hat einem in Not geratenen Mann das Leben gerettet.
Wie jeden Morgen ist Rick Shearman auch am vergangenen Samstag zum Tallow Beach gefahren. An dem beliebten Küstenabschnitt der Stadt Byron Bay (Australien) wollte der 49-jährige Surfer und Langstreckenschwimmer seinen täglichen Ausflug auf dem Wasser genießen. Doch die See war rau, zudem gab es hohen Wellengang. Und so wurde Shearman rund einen Kilometer von der Küste weggetrieben. Weil er dabei mehrere Male unter Wasser gedrückt wurde, Panik und Krämpfe bekam und schließlich entkräftet war, erreichte er das Ufer nicht mehr aus eigener Kraft, berichtet „ABC North Coast“.
Nach 20 Minuten sei dem erfahrenen Surfer klar gewesen, dass es besser war, nicht weiter gegen den Ozean zu kämpfen – und er Hilfe brauchte. Obwohl seine Partnerin am Strand war, dachte er, sie sei einkaufen gegangen. Deshalb hoffte Shearman nicht darauf, dass sie Alarm schlagen würde. Doch er kam auf eine andere Idee.
Er erinnerte er sich an das Gerät an seinem Arm, das sich als seine Rettung erweisen sollte: Laut dem Portal „iMore“ war es eine Apple Watch Ultra, mit der der Mann einen Notruf absetzen konnte. Während er noch im Wasser trieb, gelang es ihm, die Notruffunktion seiner Smartwatch zu finden und die Notrufnummer anzurufen.
Es sei sehr verwirrend gewesen, als er gefragt wurde, ob die Polizei, Feuerwehr oder ein Krankenwagen geschickt werden soll. „Ich wusste wirklich nicht, was ich antworten sollte. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon weit draußen auf dem Meer, wurde vom Wind und starkem Wellengang hin und her geschüttelt. Es war tatsächlich ziemlich schwierig, die Uhr zu nutzen“, sagte Shearman. Zugleich musste er das kleine Gerät an sein Ohr halten, um mit der Person am anderen Ende sprechen zu können.
Eine Stunde lang blieb Shearman in der Leitung, um die Rettungskräfte an seinen Standort zu lotsen. Nachdem er gefunden worden war, wurde er mit einem Rettungshubschrauber in Sicherheit gebracht.
„Ich bin im Laufe der Jahre schon oft in Strömungen, jedoch nie in Panik geraten. Ich ließ mich einfach treiben“, erklärte Shearman. Doch dieses Mal ging es „weder nach Norden noch nach Süden, sondern direkt aufs Meer hinaus. Wenn ich diesen Dienst nicht über meine Uhr nutzen könnte, würde ich jetzt wahrscheinlich irgendwo in internationalen Gewässern treiben“, fügte er hinzu.
Jimmy Keogh von der Küstenwache sagte, dass die Uhr bei den Wetterbedingungen, die am Samstag herrschten, die Sucher erleichtert habe. Normalerweise wäre das Suchgebiet für Personen im Wasser unter den gegebenen Bedingungen ziemlich groß gewesen. Zudem wären mehrere Behörden beteiligt gewesen und die Suche hätte auch mehrere Tage dauern können.
Shearman sagte, er habe einen gesunden Respekt vor den Gefahren des Ozeans und würde es sich in Zukunft auf jeden Fall zweimal überlegen, bevor er sich bei ähnlichen Bedingungen noch einmal aufs Wasser wage. „Ich habe es an diesem Tag unterschätzt“, sagte er. „Doch es ist unglaublich, dass ich mit dieser Technologie mein Leben retten konnte.“