Zürich Die UBS hat das erste volle Geschäftsjahr in der Verantwortung von Ralph Hamers mit einem Milliardengewinn abgeschlossen. Der Nettogewinn legte um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, auf knapp 7,5 Milliarden Greenback. Das ist das beste Ergebnis seit 15 Jahren.
Analysten hatten einer von der Financial institution selbst erhobenen Umfrage zufolge mit einem Überschuss von 6,98 Milliarden gerechnet. Hätte das Institut nicht weitere 740 Millionen Greenback für ein in Frankreich laufendes Steuerverfahren zurückgestellt, wäre das Ergebnis noch besser ausgefallen. „UBS ist besser denn je aufgestellt“, erklärte Konzernchef Ralph Hamers.
Auf Jahressicht hat die UBS ihre Finanzziele deutlich übertroffen. Die Eigenkapitalrendite lag mit 17,5 Prozent über dem Zielkorridor von 12 bis 15 Prozent. Auch die Kostenquote fiel mit 73,6 Prozent niedriger aus, als sich die UBS vorgenommen hatte. Hamers sagte: „Unser viertes Quartal battle ein starkes End in einem von anhaltendem Wachstum geprägten Jahr.“
Der Niederländer hat der Financial institution daher neue Finanzziele verordnet. Die Eigenkapitalrendite soll sich in Zukunft zwischen 15 und 18 Prozent einpendeln. Die Kostenquote soll noch weiter sinken, auf 70 bis 73 Prozent. Und das verwaltete Vermögen soll gruppenweit von derzeit 4,6 Billionen Greenback auf sechs Billionen Greenback steigen. Hamers stellte zudem eine Dividende von 50 Cent professional Anteilsschein in Aussicht.
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Die Rückstellungen aus dem Steuerprozess in Frankreich belasteten vor allem das Ergebnis in der Vermögensverwaltung. Dort ging der Vorsteuergewinn im vierten Quartal um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Die UBS ist zwar in Berufung gegangen, muss jedoch eine Milliardenstrafe befürchten.
Das Investmentbanking boomt
Auch im Geschäft mit professionellen Anlegern (Asset-Administration) verlangsamte sich das Gewinnwachstum um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das vierte Quartal 2020 brachte wegen des Börsenbooms noch hohe erfolgsabhängige Gebühren ein. An diesen Erfolg konnte die UBS in einem ruhigeren Marktumfeld 2021 nicht anknüpfen.
Die Investmentbanker gehörten jedoch einmal mehr zu den Gewinngaranten der Financial institution: Der Vorsteuergewinn der Sparte legte um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu. Auch das Schweizer Privat- und Firmenkundengeschäft konnte den Gewinn steigern.
Trotz des Erfolgs will Hamers seine Sparbemühungen verstärken: Bis 2023 will er brutto rund eine Milliarde Greenback einsparen. Zudem hat sich der UBS-Chef die verstärkte Digitalisierung des Instituts vorgenommen. So will der in den USA bisher vor allem auf Reiche und Superreiche ausgerichtete Vermögensverwalter mit einem digitalen Angebot in das Massengeschäft einsteigen.
Einen großen Schritt in diese Richtung machte die UBS vergangene Woche mit der Übernahme des Roboter-Anlageberaters Wealthfront für 1,4 Milliarden Greenback. Im Relaxation der Welt wolle die UBS in Zukunft vergleichbare Modelle anbieten.
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