Simone Biles zählt zu den größten Sportstars der Welt. Wenn sie turnt, schauen Millionen Menschen zu. Am Montag erlebte sie aber einen Schreckmoment.
Turn-Königin Simone Biles ist im Finale vom Schwebebalken gestürzt. Die mehrfache Olympiasiegerin muss damit ihren Traum vom vierten Gold in Paris begraben. Den angestrebten Rekord von neun Goldmedaillen wird sie in Paris nicht erreichen können. In der Geschichte Olympischer Spiele haben bislang nur die ehemalige sowjetische Turnerin Larissa Latynina sowie die US-Schwimmerin Katie Ledecky so viele Siege geholt.
Biles war nach zwei Rückwärtsspreizsaltos etwas zu weit außen gelandet und musste daher absteigen. Eine Überraschung, die in der Halle in Paris zu Stille führte. Biles atmete daraufhin kurz durch, stieg wieder auf den Balken und beendete ihren Auftritt. Die ganze Szene sehen Sie oben im Video.
Gold auf dem „Zitterbalken“ gewann die Italienerin Alice d’Amato (14,366). Silber ging an die Chinesin Zhou Yaqin (14,100), Bronze holte sich Manila Esposito aus Italien (14,000). Deutsche Athletinnen hatten sich für den Final-Wettkampf der besten acht Turnerinnen nicht qualifiziert, die ehemalige Weltmeisterin Pauline Schäfer-Betz aus Chemnitz scheiterte in der Vorrunde.
In Rio und Tokio hatte Biles noch jeweils Bronze am Balken gewonnen. Biles, die 2021 in Tokio wegen mentaler Probleme im Mannschaftswettbewerb ausgestiegen war, bleibt damit weiterhin bei insgesamt sieben Goldmedaillen. Denn auch eine weitere Chance auf das höchste Edelmetall verpasste die nur 1,42 Meter große Athletin als große Favoritin im Boden-Finale am Nachmittag.
Zum Abschluss der Turn-Wettbewerbe erreichte Biles den zweiten Platz. Im Beisein des ehemaligen NFL-Superstars Tom Brady trat Biles bei ihrer mit Höchstschwierigkeiten gespickten Übung zweimal weit aus der Turnfläche und bekam dadurch wegen des Abzugs von 0,6 Punkten nur 14,133 Zähler. Dennoch wurde sie für ihren spektakulären Auftritt von den Fans auf den voll besetzten Rängen bejubelt.
Den Wettbewerb gewann die Brasilianerin Rebeca Andrade, die in Tokio in Abwesenheit von Biles Olympiasiegerin im Sprung geworden war, mit 14,166 Punkten. Die Bronzemedaille ging an Jordan Chiles aus den USA, die nach einem erfolgreichen Einspruch gegen die Wertung ihres Vortrages mit 13,766 Punkten noch die bereits feiernde Rumänin Ana Barbosu (13,700) auf Rang vier verdrängte.