Ob Aloe vera bei trockener Haut hilft, ist noch nicht untersucht. Auf einigen Seiten im Internet heißt es, Aloe vera spende der Haut Feuchtigkeit. Das mag sein, immerhin besteht das Blattmark zu etwa 98,5 Prozent aus Wasser.
Der Effekt dürfte aber nicht von Dauer sein, denn der geschwächten Hautbarriere trockener Haut fehlt es nicht nur an Feuchtigkeit, sondern auch an Fett. Und Fett liefert Aloe vera nicht: Neben Wasser stecken vor allem Zucker, Mineralstoffe, Enzyme und organische Säuren im Blattmark.
Honig ist für die Hautpflege in erster Linie wegen seiner antibakteriellen Wirkung von Bedeutung: Sein Säuregehalt ist etwas höher als der der Haut und erschwert Keimen die Ausbreitung. Zudem besteht Honig hauptsächlich aus Zucker, welcher Zellen Wasser entzieht und somit ebenfalls antibakteriell wirkt. Zudem stecken in einigen Honigsorten größere Mengen an Wasserstoffperoxid und Methylglyoxal, von denen ebenfalls eine keimtötende Wirkung ausgeht.
Diese Eigenschaften machen Honig für die Versorgung von Wunden interessant – aber nicht unbedingt für die Behandlung trockener Haut. Ob Honig Hauttrockenheit lindert, ist noch nicht erforscht und erscheint fraglich, da er keine Fette enthält.
Ernährung gegen trockene Haut: Was fehlt dem Körper?
Trockene Haut ist nur sehr selten Folge eines Nährstoffmangels, bedingt durch eine allzu einseitige Ernährung. Meist stecken andere Ursachen dahinter. Einen Überblick über die häufigsten Gründe bietet das Kapitel „Ursachen für trockene Haut“.
Wenn die Haut trocken ist, weil es dem Körper an etwas fehlt, dann handelt es sich in der Regel um einen Mangel an
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt gesunden Erwachsenen, täglich etwa anderthalb Liter zu trinken, vorzugsweise Wasser oder ungesüßten Tee. Wer beim Sport oder aufgrund von Hitze viel geschwitzt hat, sollte mehr trinken.
Eine zusätzliche Portion Flüssigkeit bekommt der Körper über die feste Kost zugeführt, vor allem über Gemüse und Obst. Salzreiche oder zuckrige Mahlzeiten und Alkohol hingegen entziehen dem Körper Flüssigkeit.
Ein Mangel an Flüssigkeit kann demnach entstehen, wenn jemand nicht ausreichend – oder die falschen Getränke – trinkt oder zu wenig oder unausgewogen isst. Dieses Risiko besteht hierzulande vor allem für
- Personen höheren Lebensalters,
- alkoholabhängige Menschen sowie
- Menschen mit Essstörungen wie Bulimie oder Magersucht.
Darüber hinaus kann ein ausgeprägter Eisenmangel zu trockener Haut führen, weil der Körper Eisen für die Blutbildung braucht. Kommt es aufgrund des Mangels zur Blutarmut, wird die Haut schwächer durchblutet und somit schlechter mit Nährstoffen und Flüssigkeit versorgt. Sie wird dann nicht nur trocken, sondern sieht auch blass aus.
Wer einen Eisenmangel als Ursache für seine trockene Haut vermutet, sollte jedoch nicht einfach so Eisenpräparate einnehmen, sondern erst einmal ärztlich abklären lassen, ob wirklich ein Mangel besteht. Ansonsten kann die Einnahme von Eisentabletten zu einem Überschuss an Eisen führen, der unerwünschte Wirkungen mit sich bringen kann.
Trockene Haut in Frühschwangerschaft und Schwangerschaft
Viele Frauen bemerken in der Schwangerschaft, dass sich ihre Haut verändert. Die hormonellen Schwankungen können das Hautbild verschönern, aber auch verschiedenste Hautprobleme hervorrufen und verstärken.
Trockene Haut ist vor allem in der Frühschwangerschaft (im ersten Trimester) und im zweiten Trimester der Schwangerschaft ein häufiges Problem. Der Grund ist, dass die Haut in dieser Zeit weniger Fett bildet, was die Hautbarriere schwächen kann und dazu führt, dass die Haut mehr Wasser verliert als sonst.
Das wiederum hängt mit dem weiblichen Sexualhormon Östrogen zusammen. In der Schwangerschaft steigt der Spiegel dieses Hormons im Körper stark an. Es wird vom Mutterkuchen (der Plazenta) gebildet und erfüllt im Rahmen der Schwangerschaft verschiedene Aufgaben. Unter anderem bereitet es die Brust im Zusammenspiel mit anderen Hormonen auf das Stillen vor.
Östrogen wirkt jedoch auch auf die Haut: Es hemmt die Fettproduktion in den Talgdrüsen. Frauen mit fettiger Haut kommt das meist zugute: Ihr Hautbild kann sich durch den erhöhten Östrogenspiegel in der Schwangerschaft verbessern. Akne, bei der sich die Hautprobleme unter anderem auf eine übermäßige Talgproduktion zurückführen lassen, kann in der Schwangerschaft nachlassen.
Bei Frauen mit normaler oder zur Trockenheit neigender Haut bewirkt der Anstieg des Hormons hingegen häufig eher, dass die Haut allzu trocken wird.
Was tun bei trockener Haut in der Frühschwangerschaft?
Meist erledigt sich das Problem von selbst: Bei vielen Frauen wird die Haut bereits im letzten Schwangerschaftsdrittel wieder fettiger. Spätestens nach der Geburt, wenn der Östrogenspiegel abfällt, lässt die Trockenheit für gewöhnlich nach.
Bis dahin ist es empfehlenswert, die Pflege an den veränderten Zustand der Haut anzupassen. Vor allem fetthaltigere Cremes können hilfreich sein. Welche, erfahren Sie in Kapitel „Welche Creme für trockene Haut?“.
Zudem sollten Betroffene ihre Haut nicht häufiger als notwendig waschen und aggressive Reinigungsprodukte meiden. Auch Pflegeprodukte oder Kosmetika mit Parfum oder anderen reizenden Stoffen können problematisch sein und sogar Ekzeme hervorrufen: Die Haut reagiert womöglich empfindlicher auf diese Substanzen, wenn ihr natürlicher Schutz beeinträchtigt ist.