Der Urlaub auf einer Trauminsel wurde für einen Deutschen jäh unterbrochen. Er hatte sich einem Rudel Dingos genähert. Die Tiere gelten als aggressiv.
Auf der australischen Insel K’gari (früher Fraser Island) ist es erneut zu einem Angriff eines aggressiven Dingos gekommen. Dieses Mal traf es einen deutschen Touristen. Der Mann sei auf die Motorhaube eines Fahrzeugs gesprungen, um dem Tier zu entkommen, nachdem er durch den Biss eine Wunde am Schienbein erlitten habe, berichtete die australische Nachrichtenagentur AAP am Freitag unter Berufung auf den Queensland Parks and Wildlife Service.
Der Deutsche war demnach mit drei Begleitern auf der weltgrößten Sandinsel vor der Küste des tropischen Bundesstaates Queensland unterwegs gewesen, die für ihre Dingo-Population berühmt ist.
Als die Gruppe vor der Durchquerung eines Wasserlaufs die Wassertiefe prüfen wollte und aus ihrem Fahrzeug ausstieg, habe der Dingo sie plötzlich attackiert, hieß es. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge bereits am Mittwoch. Das Opfer habe eine nicht besonders tiefe Wunde erlitten und sei von seinen Begleitern sowie später von Sanitätern versorgt worden.
Dingos bellen nicht, beißen aber trotzdem
Auf der Insel vor der Ostküste kommt es immer wieder zu Angriffen von Dingos auf Menschen, die aber meist relativ glimpflich enden. Im vergangenen Juli wurde eine Joggerin aber von einem ganzen Rudel Dingos angegriffen und schwer verletzt.
Die Frau wurde mit einem Hubschrauber auf das Festland geflogen. Der Anführer des Rudels wurde später eingeschläfert. Wenn ein Dingo auffällig aggressives Verhalten zeigt, greifen die Behörden manchmal zu diesem letzten Mittel.
Dingos sind hundeähnliche Raubtiere, die vor allem in Australien leben. Ranger fordern Besucher immer wieder auf, besonders wachsam und niemals alleine unterwegs zu sein sowie immer einen Stock bei sich zu tragen.
„Schönster Sandkasten der Welt“
Die Behörden in Queensland schätzen, dass zwischen 25 und 30 Dingo-Rudel mit jeweils zwischen drei und zwölf Tieren auf der Insel leben. Die Tiere, die nicht bellen, sondern wie Wölfe heulen, sind auf K’gari geschützt.
Die Insel wirbt für sich wegen ihrer schier endlosen Sandstrände als einer der „schönsten Sandkästen unseres Planeten“. Im vergangenen Jahr erhielt die einst Fraser Island genannte Insel sehr zur Freude der indigenen Bevölkerung ihren ursprünglichen Namen zurück.
„K’gari ist der Name, das war er schon immer und er wird es immer sein“, sagte Queensland damalige Premierministerin Annastacia Palaszczuk. „Von nun an sollten alle Queenslander die Insel bei ihrem rechtmäßigen Namen K’gari nennen.“ K’gari bedeutet in der Sprache der Ureinwohner so viel wie „Paradies“.