Wer wird neuer Trainer beim VfL Bochum? Viel Zeit bleibt dem Tabellenletzten nicht, einen Nachfolger für Peter Zeidler zu finden. Einiges spricht für eine Interimslösung.
Die sportliche Lage prekär, die Zeit knapp: Der VfL Bochum steckt schon früh in der Saison tief in der Krise und muss nach der Trennung von Cheftrainer Peter Zeidler und Sportdirektor Marc Lettau schnell Nachfolger finden – vor allem die Trainersuche drängt. Schon am Sonntag fanden erste Gespräche statt, am Montag wurden sie fortgesetzt. Wer betreut den Tabellenletzten am Wochenende im schwersten aller möglichen Heimspiele gegen Spitzenreiter FC Bayern München?
Vieles deutet nach dem ersten Trainwechsel dieser Bundesliga-Spielzeit auf eine Interimslösung hin. Eine solche würde den Verantwortlichen etwas mehr Ruhe für die Suche nach einem langfristigen Zeidler-Nachfolger geben.
Auch die kommenden Gegner sprechen in gewisser Weise für einen Übergangstrainer. Auf das Spiel gegen die Bayern folgen Partien bei Eintracht Frankfurt und gegen Meister Bayer Leverkusen. Sollte nun direkt ein neuer Chefcoach kommen, der den VfL durch die Saison führen soll, bestünde die große Gefahr, dass der Effekt des Trainerwechsels nach den drei extrem schweren Aufgaben schnell verflogen ist. Zudem folgt anschließend eine Länderspielpause. Ein neuer Übungsleiter hätte dann Zeit, die Mannschaft vor dem ersten Pflichtspiel etwas besser kennenzulernen.
Eine Option wäre U19-Trainer David Siebers. Der 37-Jährige trainiert derzeit die U19 des VfL und führt die Tabelle der Gruppe E der U19-Bundesliga mit seinem Team an. Er ist nicht der einzige Coach, der bereits im Verein ist und die Profis erst einmal betreuen könnte.
Der frühere Bundesliga-Profi Markus Feldhoff wäre eine weitere Option. Der 50-Jährige ist als Co-Trainer beim Klub angestellt und hat auch schon als Chef gearbeitet. 2021 coachte er den VfL Osnabrück, konnte den Abstieg in die 3. Liga damals aber nicht verhindern. Über die Option Feldhoff, berichtet auch „Sky“. Die Gespräche seien demnach weit fortgeschritten.
Oder wird es doch wieder Heiko Butscher? Der ehemalige Innenverteidiger sprang bereits mehrfach als Interimscoach ein – zuletzt am Ende der vergangenen Spielzeit. Als Nachfolger des beurlaubten Thomas Letsch schaffte er mit dem Team in der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf noch den Klassenerhalt. Die Bochumer mussten dabei eine 0:3-Hinspielniederlage im Rückspiel aufholen und behaupteten sich im Elfmeterschießen. Aktuell trainiert Butscher die U23 des VfL.
Ein Kandidat für eine langfristige Lösung könnte der frühere Schalke-Trainer André Breitenreiter sein. Er galt schon im Sommer als Anwärter auf den Bochumer Trainerposten und könnte nun wieder in den Fokus rücken. Der 51-Jährige war bis zum Mai Coach beim englischen Zweitligisten Huddersfield.
Wer auch immer den VfL am Ende übernimmt: Auf den Trainer kommt eine Mammutaufgabe zu. Der Bochumer Angriff präsentierte sich in dieser Saison bislang erschreckend harmlos. Erst sieben Tore hat die Mannschaft erzielt, in der Bundesliga traf nur Aufsteiger FC St. Pauli noch seltener. Zudem ist die Abwehr löchrig, das Team wirkt verunsichert. Unter Zeidler holte der Revierclub aus den ersten sieben Bundesliga-Partien der Saison nur einen Punkt. Zudem schied der VfL im DFB-Pokal bei Jahn Regensburg aus.