Nach mehr als 120 Jahren ist die Gießerei Sachsen Guss insolvent. So geht es für die rund 800 Mitarbeiter zunächst weiter.
Die Zukunft von etwa 800 Mitarbeitern in der Region Chemnitz hängt in der Schwebe: Die Gießerei Sachsen Guss GmbH ist insolvent. Die Historie des Unternehmens reicht über mehr als ein Jahrhundert zurück. Doch nun sieht sich das traditionsreiche Unternehmen mit gravierenden finanziellen Problemen konfrontiert.
Ein Schutzschirmverfahren soll der Firma nun ermöglichen, sich neu zu formieren und zu stabilisieren. Das berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Bei diesem Insolvenzprozess wird ein neutraler Sachwalter eingesetzt, um die Neustrukturierung zu überwachen und die Interessen der Gläubiger sicherzustellen. Trotz des Verfahrens bleibt die Geschäftsleitung weiterhin verantwortlich für unternehmerische Entscheidungen.
Mehrere Krisen gleichzeitig sorgen für Belastungen
Innerhalb der nächsten drei Monate strebt das Unternehmen an, gemeinsam mit Beratern einen umfassenden Restrukturierungsplan auszuarbeiten. Der Gießereibetrieb laufe unterdessen normal weiter. Die Probleme des Unternehmens seien zum einen durch die hohen Rohstoff- und Energiepreise und zum anderen durch den Einbruch des Windenergiemarktes ausgelöst worden sein.
Die Sachsen Guss GmbH wurde 1898 gegründet und bietet Eigengussformen für Maschinen – in den vergangenen Jahren vor allem für Teile für Windturbinen – an.