Verirrte Wanderer und blockierte Wege
Ätna-Ausbruch zieht Schaulustige an: Rettungskräfte sind verärgert
20.02.2025 – 13:20 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Ätna spuckt Lava und schlägt Tausende Schaulustige in seinen Bann. Die Vulkan-Touristen sind für die Rettungskräfte ein Ärgernis.
Seit einer Woche beeindruckt der Ätna mit spektakulären Lavaströmen. Der schneebedeckte Vulkan auf Sizilien, einer der aktivsten der Welt, zieht Tausende Schaulustige an. Doch die Menschenmassen bringen zunehmend Probleme mit sich – und verursachen gefährliche Situationen.
„Die meisten Touristen sind gut ausgerüstet und mit erfahrenen Vulkanführern unterwegs“, sagt Salvo Cocina, Leiter der sizilianischen Zivilschutzbehörde, im Gespräch mit CNN. „Doch es gibt auch einen ständigen Zustrom von Tausenden Menschen, die wild parken, am Rand schmaler Straßen nach oben wandern – und dabei Rettungsfahrzeuge blockieren.“
Wie riskant der Andrang sein kann, zeigte sich bereits mehrfach: Acht Wanderer, die am Montag ohne Führer den Vulkan erklimmen wollten, verirrten sich und mussten stundenlang gesucht werden. Am Sonntag stürzte ein 48-Jähriger auf einer vereisten Stelle und brach sich den Fuß.
Um für Notfälle gewappnet zu sein, sind ständig Rettungskräfte mit Geländefahrzeugen und Krankenwagen im Einsatz. „Diese Teams sind nicht nur für Wanderer wichtig, sondern auch für Menschen, die am Vulkan arbeiten oder Führungen anbieten“, betont Cocina. „Doch wenn ihre Zufahrt blockiert wird, entsteht eine gefährliche Situation für alle.“
Die derzeitige Ausbruchsphase begann am 11. Februar, wie das nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie mitteilte. Bilder und Videos der leuchtend orangefarbenen Lava, die sich den Hang hinabwälzt, verbreiteten sich rasant in den sozialen Netzwerken.
Mit einer Höhe von rund 3.350 Metern ist der Ätna nicht nur Europas größter Vulkan, sondern auch der aktivste Stratovulkan (auch Schichtvulkan genannt) der Welt. Erst im vergangenen Jahr hatte eine riesige Aschewolke zur Schließung des Flughafens von Catania auf Sizilien geführt – mit zahlreichen Verspätungen und Flugausfällen.