Die Freude währte nur kurz: Im Allwetterzoo in Münster sterben zwei Tigerbabys kurz nach der Geburt. Trotzdem gibt man sich optimistisch.
Trauer in Münster: Die beiden Jungtiere von Tigerdame Raya und Kater Fedor sind wenige Tage nach ihrer Geburt gestorben. Das schreibt der Zoo in einer Mitteilung auf seiner Website: „Da wir uns sehr über die Geburt der beiden Tiger gefreut haben, ist die Trauer bei uns entsprechend groß.“
Die Zwillinge waren deutlich zu früh geboren worden. Bei Raya sei man im Zoo von einer Geburt frühestens im April ausgegangen – auch, weil das dicke Winterfell der Tigerdame die Schwangerschaft verborgen hatte.
„Jetzt heißt es Daumen drücken“
Der Zoo hatte noch am Samstag auf seiner Website geschrieben: „Erstmal sieht alles gut aus, allerdings sind die ersten 72 Stunden nach der Geburt sehr entscheidend. Dass Raya sich in den ersten Stunden gut um die kleinen Tiger gekümmert hat, ist ein gutes Zeichen. Jetzt heißt es Daumen drücken.“
Raya, die erstmals Mutter geworden war, zog am Samstag noch mit den Kleinen in eine Wurfbox. Doch bereits am Montagmorgen folgte die Ernüchterung. „Im Laufe des Vormittags konnten unsere Tierpfleger beobachten, dass Raya die Geburtenbox verlassen und relativ unruhig hin- und hergewandert ist“, schreibt der Zoo. „Schließlich hat sie eines der Jungtiere aus der Wurfbox herausgetragen und im rückwärtigen Gehege abgelegt.“
Dieses Verhalten deute für gewöhnlich darauf hin, dass mit dem anderen Jungtier etwas nicht stimme. „Wir haben daher beschlossen, einen Blick in die Wurfbox zu wagen. Leider mussten wir feststellen, dass das zweite Jungtier verstorben ist. Das tote Jungtier haben wir geborgen.“ Raya und das verbliebene Kleine wurden in einer neuen Wurfbox untergebracht.
Zoo sieht Grund zum Optimismus
Am Dienstag dann habe Raya nach und nach weniger Interesse an ihrem Nachwuchs gezeigt. „Wir haben gehofft, dass sie nur ein bisschen Ruhe und Zeit brauchte und sie sich weiter um das Jungtier kümmert. Der Fall ist leider nicht eingetreten. Heute Morgen haben wir auch das zweite Jungtier tot vorgefunden.“
Dennoch habe die Episode auch Optimismus im Zoo ausgelöst. „Wir blicken jetzt positiv in die Zukunft. Wir wissen, dass Raya und Fedor sich erfolgreich verpaaren und für Nachwuchs sorgen können. Die Chancen, dass es bei einer zweiten Geburt klappt, sind um ein Vielfaches höher.“