Weil die Gruppe zu groß geworden sei, müssen Affen im Nürnberger Tiergarten wohl sterben. Was steckt dahinter?
Der Tiergarten Nürnberg will künftig einzelne Tiere seiner Pavian-Gruppe töten. Die wolle er aus Gründen des Artenschutzes und des Populationsmanagements tun. Die Gruppe sei zu groß und zu inhomogen geworden, so Tiergartendirektor Dag Encke. So entstünden etwa Probleme mit dem Genpool und mit den sozialen Strukturen.
Eine Weitergabe der Tiere an andere Zoos im In- und Ausland sei zudem keine Alternative, ebenso wenig sei die Auswilderung möglich. Am Donnerstag hat der Tiergarten eine Vorlage an den Umweltausschuss des Nürnberger Stadtrates geschickt. Dort will Dag Encke in der übernächsten Woche die Problematik erläutern und einen gesellschaftlichen Diskurs anstoßen.
Deutscher Tierschutzbund hält Töten für letzten Ausweg
Nach Angaben des Tiergartendirektors wird die Tötung zum Populationsmanagement und das Verfüttern an andere Zootiere bereits mit Huftieren wie Ziegen, Schafen und Rindern, aber auch mit Kängurus praktiziert. Für Primaten wäre es in Nürnberg Neuland. Der Deutsche Tierschutzbund halte das Töten nur als letzten Ausweg für einen gangbaren Weg.