Die Gruppe gab außerdem bekannt, dass die Einführung der Steuergutschriften, mit denen sie den Markt für sauberen Wasserstoff in den USA subventionieren will, möglicherweise bis nach den Wahlen im November verschoben werden könnte.
Der deutsche Elektrolyseurhersteller Thyssenkrupp Nucera hat für das dritte Quartal 2024 robuste Umsätze bekannt gegeben, die vor allem durch sein Geschäft mit der alkalischen Wasserelektrolyse (AWE) getrieben sind.
Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26 % auf 235,7 Mio. €. Im AWE-Bereich stieg der Umsatz auf 132,5 Mio. €, verglichen mit 110,5 Mio. € im entsprechenden Vorjahresquartal.
Ausschlaggebend hierfür waren vor allem die anhaltenden Fortschritte beim saudi-arabischen Wasserelektrolyseurprojekt NEOM sowie beim schwedischen Projekt H2 Green Steel.
Trotz des Umsatzanstiegs sank das Ergebnis vor Zinsen und Steuern im dritten Quartal auf 0,7 Mio. €, verglichen mit 7,0 Mio. € im entsprechenden Vorjahresquartal. Dies ist vor allem auf einen Anstieg der Forschungs- und Entwicklungskosten zurückzuführen, die das Unternehmen zur Umsetzung einer Wachstumsstrategie für das AWE-Geschäft getätigt hat.
In den vergangenen neun Monaten stieg der Konzernumsatz um 24 Prozent auf 612,0 Millionen Euro.
Zu einem weiteren Meilenstein bei grünem Wasserstoff in den USA sagte Werner Ponikwar, Vorstandsvorsitzender von Thyssenkrupp Nucera, in einer Erklärung: „Wir haben auch einen sehr wichtigen Meilenstein bei der Projektdurchführung erreicht: Unser Wasserelektrolyseur mit einer Leistung von 20 Megawatt bei CF Industries in den USA produziert bereits den ersten grünen Wasserstoff.
„Der 20-MW-Wasserelektrolyseur ist Teil der Dekarbonisierungsbemühungen am weltgrößten Ammoniak-Produktionsstandort. Nun werden weltweit kontinuierlich weitere Elektrolyseure von Thyssenkrupp in Betrieb gehen und so die Produktion von dringend benötigtem grünem Wasserstoff für die Dekarbonisierung der Schwerindustrie ermöglichen.“
Thyssenkrupp gab jedoch auch bekannt, dass die anhaltende Marktunsicherheit zu einem verlangsamten Wachstum im Bereich des grünen Wasserstoffs beitrage. Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Investitionen und regulatorische Probleme hätten die Unsicherheit ebenfalls verstärkt.
Der Auftragseingang des Konzerns ging im Neunmonatszeitraum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht zurück und belief sich auf 522,1 Mio. € (Vorjahr: 534,5 Mio. €).
Thyssenkrupp Nucera rechnet mit Verzögerung bei US-Steuergutschriften
Thyssenkrupp Nucera gab zudem kürzlich bekannt, dass die Gewährung der – derzeit noch vorläufigen – Steuergutschriften, mit denen das Unternehmen im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) den Markt für sauberen Wasserstoff in den USA subventionieren will, möglicherweise bis nach den Wahlen im November verschoben werden könnte.
Der US-Markt für die Wasserstofferzeugung wurde im Jahr 2023 auf rund 18,3 Milliarden US-Dollar (16,74 Milliarden Euro) geschätzt und dürfte laut Precedence Research bis 2033 31,4 Milliarden US-Dollar erreichen.
Der Stahlgigant Thyssenkrupp besitzt eine Mehrheitsbeteiligung an Thyssenkrupp Nucera.