Die Bayern reisen erneut als Verlierer ab. Das 0:1 in der Champions League bei Lazio Rom könnte noch richtig wehtun.
Die Bayern-Bosse wollten es unbedingt vermeiden. Sie wollten eine Trainerdiskussion bloß nicht zulassen. Doch spätestens jetzt ist sie da – und alles ist auf einmal möglich.
Auf die klare 0:3-Pleite im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen folgte nun eine bittere 0:1-Pleite im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Lazio Rom. Seit 2015 haben die Bayern keine zwei Spiele in Folge ohne selbst geschossenes Tor mehr absolviert.
Es war ein unglücklicher (Rot und Elfmeter), aber vor allem auch uninspirierter Auftritt der Bayern. Und man muss sagen: schon wieder. Thomas Müller sagte nach dem Spiel bei „DAZN“: „Die zweite Halbzeit war von Verunsicherung geprägt.“
Ergebniskrise geht an Tuchel nicht spurlos vorbei
Trainer Thomas Tuchel bekommt es scheinbar einfach nicht hin, seine Mannschaft richtig einzustellen, die Leichtigkeit ins Spiel des deutschen Rekordmeisters zurückzubringen. Bezeichnend: Nach dem Spiel schüttelte er die Hand von Lazio-Trainer Maurizio Sarri und flüchtete dann erstmal in die Kabine.
Die Ergebniskrise geht an Tuchel nicht spurlos vorbei. Doch wie reagieren jetzt die Bayern-Bosse? Bleiben sie ruhig – oder lassen sie sich von der allgemeinen Unruhe anstecken?
Wer Tuchel und den Spielern nach der Lazio-Pleite zugehört hat, ahnt, dass ihre Äußerungen nichts weiter als Durchhalteparolen sind. Der Trainer stellt sich vor die Mannschaft und umgekehrt. Nur auf dem Platz scheint einer an dem anderen vorbeizureden.
Den Verantwortlichen der Bayern ist jedenfalls eines klar: Im DFB-Pokal sind die Bayern raus, in der Liga fünf Punkte hinter Leverkusen auf Platz zwei und nun droht auch noch das Aus in der Champions League. So früh wie seit der Saison 2018/19 nicht mehr (Achtelfinal-Aus gegen den FC Liverpool).
Die erste titellose Saison seit 2011/12 zeichnet sich ab. Der Druck auf Thomas Tuchel nimmt noch weiter zu als ab. Die Pleite gegen Lazio war seine zehnte im 43. Pflichtspiel. Sein Vorgänger Julian Nagelsmann kassierte diese erst nach 84 Partien. Das spricht Bände.