Ramin Abtin und Dr. Christine Theiss begleiten seit Jahren Menschen auf ihrem Weg zum Wunschgewicht. Was für ein erfolgreiches Abnehmen essenziell ist, haben sie bei t-online verraten.
Anfang Januar startet die neue Staffel „The Biggest Loser – Leben leicht gemacht“. In der Show geben übergewichtige Kandidatinnen und Kandidaten über mehrere Wochen alles, um Gewicht zu verlieren. Dieses Mal warten die neuen Folgen aber mit einer Neuerung auf: Dr. Christine Theiss fungiert nicht mehr als Campchefin, sondern wird neben Kollege Ramin Abtin eins der beiden Teams übernehmen, die im Kampf gegen die Kilos gegeneinander antreten.
Mit t-online haben die beiden Coaches über die neue Rollenverteilung gesprochen und die Herausforderungen, die die Show für sie Jahr um Jahr bereithält. Dabei erklären sie auch, was im Abnehmprozess besonders wichtig ist – und unter welchen Umständen es zu einem Rückfall kommen kann.
t-online: Wie kam es, dass Sie in dieser Staffel erstmals ein eigenes Team haben?
Dr. Christine Theiss: Unsere Kollegin Sigrid Ilumaa konnte leider nicht noch einmal für mehrere Monate mit uns ins Ausland gehen, weil sie nun selbstständig arbeitet. Also mussten wir schauen, wie es weitergeht. Und da haben wir uns gedacht, wir probieren einfach mal etwas ganz Neues.
Wie war es für Sie, in die neue Rolle zu schlüpfen?
Theiss: Schön, aber auch fordernd. Es geht mit sehr viel mehr Verantwortung einher. Es sind Menschen, die einem komplett vertrauen und die Hoffnung in einen setzen, dass man ihr Leben ändert. Diesen Erwartungen möchten wir gerecht werden. Zusätzlich habe ich mit Ramin Abtin einen starken Gegner.
Herr Abtin, wie ist es für Sie, auf einmal gegen die Chefin anzutreten?
Ramin Abtin: Es war auf jeden Fall eine besondere Situation. Chrissi war bis dahin immer die Campchefin, also allen übergeordnet. Zudem sind wir sehr gut befreundet. Wir wissen aber glücklicherweise, das eine vom anderen zu trennen. Chrissi ist für mich auch eine große Gegnerin. Das liegt an ihrem medizinischen Wissen, an ihrer sportlichen Erfahrung und an ihrem Ehrgeiz.
Wie bereiten Sie sich auf die Staffel vor?
Theiss: Ich bereite mich in der Regel gar nicht vor, weil man die Kandidaten vorher nicht kennt. Ich schaue vor Ort, welches Team ich habe und wie die menschliche und fachliche Konstellation ist. Dann entscheide ich, wie ich vorgehe. Es lohnt sich nicht, Pläne zu schmieden, die Realität überholt einen doch mit quietschenden Reifen.
Ist das nicht extrem anstrengend?
Abtin: Es ist eine mentale Herausforderung für uns Coaches, weil jeder Tag eine Überraschung ist. Du kannst morgens ins Camp kommen und alles ist in Butter, dazwischen passiert nichts Gravierendes – und am Abend steht auf einmal alles Kopf. Ich bin mir sicher, dass da nicht jeder mit klarkommen würde.
Wie wichtig ist die mentale Arbeit mit den Kandidatinnen und Kandidaten?
Abtin: Enorm wichtig. Die Motivation bei den Leuten ist zwar da, aber das reicht nicht. Es fehlt die Disziplin. Sonst wären sie nicht an diesem Punkt in ihrem Leben. Training ist also nicht alles. Das Entscheidende ist, was dazwischen passiert. Wir führen viele private Gespräche und versuchen, die Leute individuell zu packen. Darum geht es am Ende des Tages und das ist die eigentliche Herausforderung.
Sie leisten also mehr psychologische und nur zweitrangig Fitness-Arbeit. Ist das nicht problematisch, weil Sie keine Psychologen sind?
Abtin: Es ist richtig, dass wir keine Psychologen sind – und auch keine Psychotherapeuten oder Mental Coaches. Doch Chrissi hat eine hochwertige medizinische Ausbildung vorzuweisen und wir haben eben viel erlebt. Wir haben Sportkarrieren mit Höhen und Tiefen hinter uns. Insofern können wir aus sportlicher, aber auch aus menschlicher Erfahrung etwas erzählen.
Theiss: Wir konnten in den vorangegangenen Staffeln viele Erfahrungen sammeln. Wir haben Hunderte Menschen begleitet und damit einen großen Fundus, aus dem wir schöpfen können.