Die österreichische Polizei hatte am Mittwoch zwei Terrorverdächtige festgenommen. Ihr Ziel: die Konzerte von Superstar Taylor Swift. Diese wurden nun abgesagt.
In Österreich gab es am Mittwoch aufgrund des Verdachts auf einen Terroranschlag einen großangelegten Polizeieinsatz und zwei Festnahmen. Die beiden Männer hätten unter anderem Anschläge bei den bevorstehenden Konzerten von Taylor Swift in Wien geplant, hatte Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit im österreichischen Innenministerium, bestätigt.
Der Veranstalter reagierte: „Aufgrund der Bestätigung durch Regierungsbeamte über einen geplanten Terroranschlag im Ernst-Happel-Stadion haben wir keine andere Wahl, als die drei geplanten Shows zur Sicherheit aller abzusagen“, gab Barracuda Music am Mittwochabend unter anderem auf Instagram bekannt. Die ausverkauften Konzerte mit jeweils rund 65.000 Besuchern waren für Donnerstag, Freitag und Samstag angesetzt.
Die Situation war nach Angaben des österreichischen Bundeskanzlers sehr ernst. „Dank der intensiven Zusammenarbeit unserer Polizei und dem neu aufgebauten DSN (Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst) mit ausländischen Diensten konnte die Bedrohung frühzeitig erkannt, bekämpft und eine Tragödie verhindert werden“, schrieb Karl Nehammer am Mittwochabend auf der Plattform X. „Wir leben in einer Zeit, in der gewaltsame Mittel genutzt werden, um unsere westliche Lebensweise anzugreifen.“
Islamistischer Terrorismus bedrohe die Sicherheit und Freiheit in vielen westlichen Ländern. Es sei wichtig, wachsam zu bleiben, zusammenzustehen und entschlossen gegen den Islamismus vorzugehen. Die Einsatzkräfte würden derzeit auf Hochtouren ermitteln.
Bei den Terrorverdächtigen handelt es sich zum einen um einen 19-jährigen Österreicher, der nach Polizeiangaben am Morgen in Ternitz 75 Kilometer südwestlich von Wien festgenommen wurde. In seiner Wohnung wurden chemische Substanzen sichergestellt. Der junge Mann habe sich im Internet radikalisiert und vor wenigen Wochen einen Treueschwur auf die Spitze der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) abgelegt, sagte Franz Ruf.
Eine zweite Person sei am Nachmittag in Wien festgenommen worden. Dazu machte die Polizei keine weiteren Angaben. Österreichischen Medienberichten zufolge wird von weiteren Terrorverdächtigen ausgegangen, nach denen aktuell gefahndet wird. Hatte der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl früher am Tag noch verstärkte Kontrollen bei den Taylor-Swift-Konzerten angekündigt, wurden diese wohl auch deswegen schließlich ganz abgesagt.
Taylor Swift selbst hat sich bisher nicht zu Wort gemeldet. Es sollten ihre letzten Shows auf dem europäischen Festland sein, bevor die US-Sängerin diesen Teil ihrer „Eras Tour“ mit fünf Konzerten in London abschließt. Die Auftritte in Wien werden offenbar erst einmal nicht nachgeholt. Wie Barracuda Music schreibt, werden alle Tickets „automatisch innerhalb der nächsten zehn Werktage rückvergütet“.
