Drogenexperiment geht schief
Teenager trinkt Hustensaft mit Sprite – Lebensgefahr
17.02.2025 – 19:08 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Polizei spricht von einem Drogenexperiment – das fast zum Tod eines 15-Jährigen führte. Der Jugendliche hatte Hustensaft mit Sprite gemixt.
Ein 15-Jähriger aus dem Landkreis Regensburg ist nach dem Konsum einer gefährlichen Mischung aus Hustensaft und Sprite fast gestorben. Er wurde bewusstlos und musste im Krankenhaus reanimiert werden. Danach war er noch mehrere Tage lang auf künstliche Beatmung angewiesen, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Der Jugendliche soll der Polizei zufolge die Getränkemischung mit Codein-Hustensaft Anfang Februar zu einem Freund mitgebracht und dort konsumiert haben. Als er ohnmächtig wurde, rief sein Freund den Rettungsdienst.
Bei Codein handelt es sich nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte um ein Opioid, das als verschreibungspflichtiges Hustenmittel zugelassen ist. Bei manchen Menschen sorgt es aufgrund ihres speziellen Stoffwechsels für einen besonders hohen Morphinspiegel im Blut und kann so zu schweren Nebenwirkungen wie Atemproblemen führen.
Die Mischung aus Codein-Hustensaft und Softdrink ist unter dem Namen „Lean“ als Droge bekannt. Der Begriff ist vom englischen Verb „to lean“ (sich anlehnen) abgeleitet: Konsumenten haben häufig Schwierigkeiten, sich aufrecht zu halten und müssen sich daher anlehnen.
Die Polizei weist darauf hin, dass „Lean“ das zentrale Nervensystem beeinflusst. In letzter Zeit sei die Droge etwas aus der Mode gekommen, die Beamten nehmen den Fall jetzt aber zum Anlass, um Jugendlichen einige Tipps zu geben: Es sei unter anderem wichtig, eine klare Haltung zu entwickeln. „Überlege dir im Voraus, warum du keine Drogen nehmen möchtest“, raten die Beamten. Und: „Bleib standhaft, auch wenn andere versuchen, dich zu überreden. Zeige, dass du Spaß haben kannst, ohne Drogen zu nehmen.“
Außerdem sei es ratsam, sich Wissen über Drogen anzueignen und so Verharmlosungen entgegentreten zu können. „Sei kritisch gegenüber Mythen“, schreiben die Beamten und schlagen vor: „Entwickle Hobbys und Leidenschaften, die dich glücklich machen.“