• Datenschutz-Bestimmungen
  • DMCA
  • Kontakt Formular
  • Protokolldateien
  • Redaktionelle Richtlinien
  • Über uns
Sunday, March 26, 2023
Deutsch
  • HOME
  • Nachrichten
  • KARRIERE
  • DIGITAL
  • SPORT
  • TECHNOLOGIE
  • WIRTSCHAFT
  • HOME
  • Nachrichten
  • KARRIERE
  • DIGITAL
  • SPORT
  • TECHNOLOGIE
  • WIRTSCHAFT
No Result
View All Result
Deutsch
Home TECHNOLOGIE

Wie geht es mit der Globalisierung weiter?

March 17, 2023
in TECHNOLOGIE

Das Narrativ, das dem derzeitigen Weltwirtschaftssystem zugrunde liegt, nimmt gerade eine transformative Wendung. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs beruht die sogenannte liberale internationale Ordnung auf dem freien Waren-, Kapital- und Finanzverkehr. Doch diese Struktur erscheint mittlerweile zunehmend anachronistisch.

Jede Marktordnung wird von Narrativen gestützt – also von Geschichten, die wir uns selbst über die Funktionsweise des Systems erzählen. Dies gilt insbesondere für die Weltwirtschaft.

In ihrer Gesamtheit tragen diese Narrative dazu bei, Normen zu schaffen und beizubehalten, die das System in geordneter Weise am Laufen halten und den Regierungen vorgeben, was sie tun und lassen sollten. Und sobald es zu einer Internalisierung dieser Normen gekommen ist, untermauern sie die globalen Märkte in einer Weise, wie es internationale Rechtsvorschriften, Handelsverträge und multilaterale Institutionen nicht zu tun vermögen.

Globale Narrative haben sich im Laufe der Geschichte immer wieder gewandelt. Unter dem Goldstandard des ausgehenden 19. Jahrhunderts wurde die Weltwirtschaft als sich selbst regulierendes, sich selbst ausgleichendes System betrachtet, in dem Stabilität am besten durch die Nichteinmischung von Regierungen erreicht wird.

Der Zusammenbruch des Goldstandards in Kombination mit der Großen Depression versetzte diesem Narrativ der freundlichen Märkte einen erheblichen Dämpfer.

Im Rahmen des nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffenen Bretton-Woods-Regimes wurde die Weltwirtschaft durch keynesianische Makroökonomie stabilisiert und dem Staat eine wesentlich wichtigere Rolle eingeräumt. Nur ein starker Wohlfahrtsstaat könne soziale Absicherung bieten und Menschen unterstützen, die durch die Maschen der Marktwirtschaft fallen.

In den 1990er-Jahren herrschte das neoliberale Narrativ von der Hyperglobalisierung vor, mit seiner Präferenz für tiefe wirtschaftliche Integration und freie Finanzströme. Anders als im Goldstandard-Narrativ wurde aber die entscheidende Rolle der Regierungen bei der Durchsetzung spezifischer Regeln anerkannt, die dafür sorgten, dass Großkonzerne und Großbanken eine für sie sichere Welt vorfanden. Die wirtschaftlichen Gewinne der Hyperglobalisierung, so glaubte man auf neoliberaler Seite, würden dazu beitragen, internationale Konflikte zu beenden und weltweit demokratische Kräfte zu stärken.

Die Hyperglobalisierung ist letztlich gescheitert, weil sie die ihr innewohnenden Widersprüche nicht auflösen konnte. Letztlich war es unglaubwürdig, dass Regierungen, die den Konzernen die Entwicklung des Narrativs überließen, die Urheber dieser Narrative davon überzeugen, die sozialen und ökologischen Ziele der einzelnen Staaten zu unterstützen.

Künftig dürften geopolitische Ziele die neue Ordnung prägen

Während die Welt der Hyperglobalisierung den Rücken kehrt, bleibt es höchst ungewiss, was an deren Stelle treten wird. Ein von mir als „Produktivismus“ bezeichnetes neu entstehendes wirtschaftspolitisches Rahmenwerk betont die Rolle der Regierungen in den Bereichen öffentliche Gesundheit, Bekämpfung der Ungleichheit und Übergang zu sauberer Energie.

Durch die absolute Konzentration auf diese vernachlässigten Ziele bekräftigt der Produktivismus innenpolitische Prioritäten, ohne einer offenen Weltwirtschaft im Wege zu stehen. Das Bretton-Woods-System hat gezeigt, dass eine Politik, die stabile Volkswirtschaften unterstützt, auch den internationalen Handel und langfristige Kapitalströme begünstigt.

>>Lesen Sie auch: Wie in Davos um die Zukunft der Globalisierung gerungen wird

Ein weiteres sich abzeichnendes Paradigma könnte – in Anlehnung an die „realistische“ Schule internationaler Beziehungen – als Hyperrealismus bezeichnet werden. Dieses Narrativ hebt die geopolitische Rivalität zwischen den Vereinigten Staaten und China hervor und wendet eine Nullsummenlogik auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Großmächten an.

Der hyperrealistische Ansatz betrachtet wirtschaftliche Interdependenz nicht als Grundlage für wechselseitigen Nutzen, sondern als Waffe, die eingesetzt werden kann, um Gegner lahmzulegen, wie es die USA taten, als sie Exportkontrollen einführten, um chinesischen Unternehmen den Zugang zu hochentwickelten Halbleitern sowie zu Anlagen zu verwehren, mit denen diese Halbleiter hergestellt werden.

Regierungen werden wohl eine zunehmend protektionistische Politik verfolgen

Die künftige Richtung der Weltwirtschaft wird davon abhängen, wie diese konkurrierenden politischen Rahmenwerke für sich und im Vergleich zueinander wirken. In Anbetracht der Überschneidungen der beiden Konzepte hinsichtlich des Handels werden die Regierungen in den nächsten Jahren höchstwahrscheinlich einen protektionistischeren Ansatz verfolgen und sich zunehmend für die Rückverlagerung der Standorte sowie für andere industriepolitische Maßnahmen zur Förderung der hochentwickelten Fertigung einsetzen.

Darüber hinaus werden die Regierungen wohl auch vermehrt umweltpolitische Maßnahmen zur Begünstigung einheimischer Hersteller ergreifen, wie das etwa in den USA mit dem Inflation Reduction Act geschah, oder an den Außengrenzen Barrieren errichten, wie es die Europäische Union mit ihrem CO2-Grenzausgleichsmechanismus tut. Eine derartige Politik würde sowohl innen- als auch außenpolitischen Zwecken dienen.

Letztendlich werden jedoch geopolitische Erwägungen höchstwahrscheinlich alle anderen Überlegungen verdrängen, sodass sich das hyperrealistische Narrativ durchsetzen wird. Es ist beispielsweise nicht klar, ob der Fokus auf hochentwickelte Fertigung, der das aktuelle Wiedererstarken der Industriepolitik prägt, viel zur Senkung der Ungleichheit innerhalb der Länder beitragen wird. Schließlich werden ja die guten Jobs der Zukunft wohl in den Dienstleistungsbranchen zu finden sein, die wenig mit der Konkurrenz zu China zu tun haben.

Es wäre eine Gefahr für die globale Stabilität, würde man den nationalen Sicherheitsapparaten der wichtigsten Weltmächte ermöglichen, das ökonomische Narrativ zu kapern. Die Folge könnte eine zunehmend gefährliche Welt sein, in der die allgegenwärtige Bedrohung durch einen militärischen Konflikt zwischen den USA und China kleinere Länder zwingt, in einem Kampf Partei zu ergreifen, der ihre eigenen Interessen nicht fördert.

Wir haben die einmalige Chance, die Fehler der Hyperglobalisierung zu korrigieren und eine bessere internationale Ordnung zu schaffen, die auf einer Vision des gemeinsamen Wohlstands beruht. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Großmächte diese Chance verspielen.

Der Autor:

Dani Rodrik ist Professor für internationale politische Ökonomie an der Harvard Kennedy School und Präsident der International Economic Association.

Mehr: Chinas Führung demonstriert ihre Macht – Das sind die fünf Lehren aus dem Volkskongress.

Next Post

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Wahlrechtsreform

Leave a Reply Cancel reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Deutsch

Deutsch City ist eine Website, die sich der Berichterstattung über die neuesten Nachrichten, Rezensionen und Anleitungen widmet.

Was ist neu hier!

  • Märkte Insight: Trotz steigender Kurse: Turbulenzen halten weiter an
  • Chinas Staatsführung umgarnt die deutsche Wirtschaftselite
  • Wetten gegen die Deutsche Bank
  • Datenschutz-Bestimmungen
  • DMCA
  • Kontakt Formular
  • Protokolldateien
  • Redaktionelle Richtlinien
  • Über uns

Copyright ©️ All Rights Reserved | Deutsch City.

No Result
View All Result
  • HOME
  • Nachrichten
  • KARRIERE
  • DIGITAL
  • SPORT
  • TECHNOLOGIE
  • WIRTSCHAFT

Copyright ©️ All Rights Reserved | Deutsch City.